-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 84 | Lugar/Ort:
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| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Karfreitag | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 19, 25-27 | | |
Skopus: | | -3- Kirchenjahr bis Karfreitag 84 -Johannes 19, 25-27 "Es stand aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, des Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebhatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn! Darnach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich."
Unser Blick geht in dieser Stunde auf den Hügel Golgatha, auf dem 3 Kreuze stehen; inmitten der Verbrecher das Kreuz des Jesus von Nazareth, der der Messias, der Sohn Gottes, ist. Unter dem Kreuz bemerken wir 2 Menschen, einmal Maria, die Mutter Jesu, zum anderen Johannes, ein Jünger. Diese beiden haben sich trotz der Furcht und Angst herangeschlichen an das Kreuz, um zu sehen, was Jesus in seinen Schmerzen und Qualen noch macht. Da steht also Maria, die Mutter Jesu. Wieviele wunderbare Worte hatte sie bisher von der Geburt in Bethlehem angefangen bis vor der Leidenszeit über diesen ihren Sohn gehört und was hat sie nicht alles mit ihm erlebt. Im letzten Grunde aber hat sie das alles nicht verstanden. Wie oft hat sie versucht, diesen ihren Sohn von seinem Wege abzubringen. Jesus hat ihr einmal sagen müssen: "Weib, schweige still, was habe ich mit dir zu schaffen, hindere mich nicht an meinem Wege!" Ja, hat Jesus nicht einmal sogar Maria fortgeschickt mit den Worten: "Wer ist schon meine Mutter? Wer meinen Willen tut, der ist meine Mutter." Das heißt doch, daß Maria eben nicht immer den Willen ihres Sohnes tat, weil sie ihn auf seinem Wege nicht verstanden hat. Jetzt steht sie vor dem Kreuz ihres sterbenden Sohnes vollkommen ratlos da. Wenn sie auch vorher schon nicht alles verstanden hat, was ihr Sohn tat, jetzt aber dreht sich alles im Kopfe herum. Sie kann es sich nicht erklären, wie es möglich ist, daß das Gottes Wille sein soll, daß ihr Sohn wie ein Verbrecher zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde und den entsetzlichen Todeskampf zu bestehen hat. Jesus sieht diese seine Mutter in aller ihrer Not und noch mitten in seinen Qualen schickt er ihr die Hilfe, die sie in leiblicher und geistlicher Hinsicht so nötig hat. Sie braucht jemanden, der ihr das Reden, Tun und Handeln und Leiden und Sterben ihres Sohne bezeugt, damit sie endlich auch ihren Sohn versteht. Jesus am Kreuz schickt seiner Mutter Maria diese Hilfe, indem er sie dem Jünger Johannes übergibt, indem er sie unter den Schutz und unter die Fürsorge dieses Johannes stellt: "Da nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn! und zu dem Jünger spricht er: Siehe, das ist deine Mutter!" Von diesem Jünger heißt es, daß Jesus ihn besonders liebt. Ohne daß wir in unserem Text den Namen gesagt bekommen, wissen wir es aus den anderen Evangelien, daß es der Jünger Johannes ist. Diesem Jünger Johannes gibt Jesus den Auftrag, sich seiner Mutter anzunehmen, zu ihr zu stehen, für sie zu sorgen, wie wenn es seine eigene Mutter wäre: "Siehe, das ist deine Mutter!" Neben der rein menschlichen Hilfe liegt wohl die hauptsächlichste Bitte um Hilfe darin, daß Johannes der Maria bezeugt, daß der Sohn Jesus trotz des schändlichen Verbrechertodes, der Messias, der Sohn Gottes, gewesen ist. Seine Aufgabe sollte sein, es zu bezeugen und zu verkündigen, daß es jetzt keine Rolle spielt, daß Jesus ihr leiblicher Sohn gewesen ist, sondern daß es nun darauf ankommt, daß Jesus Christus auch für sie, seine Mutter, gestorben, daß er auch ihr Heiland und Erlöser, ist. Nichts anderes zählt mehr. Wir wissen nicht, auf welche Weise Johannes die Verpflichtung der Mutter Jesu gegenüber ausgeführt hat. Allerdings wissen wir das eine, daß Maria ein treues Glied der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem geworden ist. Indem Jesus Christus den Johannes beauftragt, seiner Mutter das Evangelium von Jesus Christus, ihrem Sohn, zu verkündigen, damit sie aus einer bloß leiblichen Mutter eine Jüngerin Jesu werde, hat er ein Beispiel für alle Zeiten gegeben. Jesus Christus beauftragt seine Jünger, allen Menschen zu verkündigen, daß Er, der Sohn Gottes, ihr Heiland ist. Johannes soll durch sein Bekenntnis der Mutter Jesu bezeugen, daß ihr Sohn Jesus auch ihr Heiland ist, auf daß sie nicht nur die leibliche Mutter Jesu ist, sondern eine Jüngerin Jesu wird. Wir als Glieder einer christlichen Gemeinde sollen uns gegenseitig helfen, daß wir aus bloßen Namenschristen Christen werden, die wirklich ihre ganze Hoffnung allein auf ihren Heiland setzen. So wenig es der Mutter Maria hilft, daß Jesus ihr leiblicher Sohn ist, ebenso wenig hilft es, wenn ein Christ nur äußerlich zur christlichen Kirche gehört. Nur eines kann uns als Christen einer evangelischen Kirche helfen: Daß wir wirklich in diesem Jesus von Nazareth, der da am Kreuz auf dem Hügel Golgatha hängt, unseren Heiland und Erretter erkennen. So wie Johannes der Mutter Maria helfen soll, daß sie eine an Jesus Christus glaubende Frau werde, so sollen wir uns alle miteinander gegenseitig helfen, daß wir an Christus glaubende Menschen werden. Das ist die größte Liebe, die wir in der christlichen Kirche geben können, das wir uns gegenseitig helfen, rechte Christen zu werden und zu sein. Jesus am Kreuz mit seinem Wort an Maria und Johannes zeigt uns, was eigentlich die größte Liebe zwischen Menschen ist. In einer Legende wird uns mitgeteilt, daß Johannes bis an sein Lebensende diese Begegnung am Kreuz nicht vergessen habe, als er da aufgefordert wurde, die Mutter Jesu so zu lieben, daß durch sein Zeugnis sie zu einer Christin wurde. Kurz vor seinem Tode ließ er sich auf der Insel Patmos mit mehr als 8o Jahren in den Gottesdienst der christlichen Gemeinde tragen. Er war schon sehr schwach. Wie er vorne war und die Gemeinde sah, tat er noch einmal den Mund auf und rief: "Kindlein, liebet euch untereinander!" Darauf brach er zusammen und wurde tot hinausgetragen. So hat Johannes noch im Sterben das Wort Jesu, daß er unter dem Kreuz mit Maria, der Mutter Jesu, gehört hat, weitergegeben: "Kindlein, liebet euch untereinander", das heißt: Ihr Glieder der christlichen Kirche helft euch gegenseitig, daß ihr alle den Weg zu Christus findet! Und das heißt: "Maria, siehe, das ist dein Sohn!" und "Johannes, siehe, das ist deine Mutter!"
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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