-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 75c | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:10/03/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Hernandarias, 22-3-1959 -deutsch- Vizcacheras, 22-3-1959 -deutsch- Diamante, 23-3-1964 -spanisch- Paraaná, 22-3-1964 -spanisch- Camarero, 27-3-1964 -spanisch- Col, Nueva, 3-4-1966 -spanisch- Camarero/Puiggari, 11-4-1968 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Gründonnerstag - Jueves Santo | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 13, 12 - 15 - Juan 13: 12-15 | | |
Skopus: Gegenseitige Vergebung der Schuld | | -3- Kirchenjahr bis Karfreitag 75c -Johannes 13, 12-15 "Da er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach abermals zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr heißet mich Meister und Herr und saget recht daran, denn ich bin es auch. So nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe."
Das Wort, das Jesus seinen Jüngern die Füße gewschen habe, ist zuerst für uns unverständlich. Wir kennen nicht mehr die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit. Zur Zeit Jesu aber war es die Pflicht des Gastgebers, daß er seinem Gast die Füße waschen ließ. Das war eine ganz natürliche Angelegenheit. Wer damals auch nur kurze Zeit auf den damaligen staubigen Landstraßen war, nur mit leichten Fußsandalen bekleidet, der hatte eine solche Reinigung schon bitter nötig. Diese Reinigung besorgte der niedrigste Sklave. Diese Gewohnheit der Fußwaschung war also den Jüngern durchaus bekannt und doch fragte sie Jesus: "Wißt ihr, was ich euch getan habe?" Jesus fragt darnach, weil er den Jüngern mit der Fußwaschung etwas ganz Besonderes sagen will, was sie noch nicht wissen. Es geht hier um eine wirkliche Reinigung. Jesus Christus auf dem Wege zum Kreuz, um dort für den Schmutz, für die Sünde eines jeden Menschen zu sterben, damit jeder rein werde von seiner Schuld. Es ist der Wille des Vaters und auch der Wille Jesu, daß wir an seinem Kreuz von unserer Schuld, von unserem Ungehorsam, befreit würden. So spricht Jesus hier bei der Fußwaschung bereits von seinem Tode am Kreuz und von der Bedeutung dieses Todes für uns, daß er nämlich das alles zur Vergebugn unserer Schuld wird erleiden müssen. Durch die Fußwaschung sagt Jesus seinen Jüngern: Auch ihr als meine Jünger seid so schlecht, daß ihr ebenfalls die Vergebung eurer Schuld nötig habt. Ihr seid so schmutzig, ihr seid in einer solch großen Schuld vor Gott, daß ich auch für euch in den Tod gehen muß. Allerdings sagt das Bild von der Fußwaschung gleichzeitig den Jüngern und auch uns: Es ist Wirklichkeit, daß Jesus Christus für dich gestorben ist und dich dadurch rein gewaschen hat von allen Sünden. Zwischen Jesus und seinen Jüngern steht nicht mehr die Sünde im Wege. Jesus hat sie weggewischt, das will die Fußwaschung sagen. Nun gibt Jesus damit seinen Jüngern auch einen Auftrag: "So, wie ich euch, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen". Damit sagt Jesus seinen Jüngern und auch uns: So, wie ich euch eure Sünde vergeben habe, so sollt ihr euch auch untereinander eure Sünde vergeben." Hier rührt Jesus an einen Punkt im Leben eines jeden Christen, mit dem wir so leicht nicht fertig werden. Christliche Gemeinschaft, christliche Bruderschaft bricht oft susammen, weil gerade dieses Wort nicht ernst genommen wird: "Vergebet euch unteinander!" Wir meinen, wir könnten die Vergebung unserer Schuld von Gott empfangen, ohne daß wir bereit sind, unseren Nachbarn, Freunden und Bekannten, zu vergeben. Hier aber wird vom Herrn ausgesprochen: Gerade darin zeigt es sich, daß uns Gott unsere Schuld vergeben hat, daß wir auch den anderen, die mit uns zur Kirche Jesu Christi gehören, die Schuld, die sie uns gegenüber begangen haben, vergeben können. Können wir das nicht, dann ist auch die Vergebung unserer Schuld durch Jesus Christus nicht gültig. Es heißt nicht umsonst im Vaterunser: "Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern." Im gleichen Maße, wie wir bereit sind, unseren Mitmenschen ihre Schuld zu vergeben, wird uns Gott auch unsere Schuld vergeben. Wir meinen oft, wenn wir einem, der uns ein Leid angetan hat, dieses Handeln vergeben, dann würden wir etwas von unserem Stolz und unserer Ehre verlieren. Und wahrlich, rein menschlich gesehen, ist das auch nicht eine leichte Sache, schauen wir aber doch auf Jesus Christus. Er, der Herr aller Dinge, ist nicht zu stolz, an seinen Jüngern den Sklavendienst der Fußwaschung zu tun. Er ist nicht zu stolz, für uns den Tod eines Verbrechers zu sterben. Und wir meinen oft, uns unsere Schuld nicht gegenseitig vergeben zu können. Rechte Christen jedenfalls sind Menschen, die nach dem Willen Jesu Christi bereit sind, sich gegenseitig die Schuld zu vergeben, mag sie noch so groß sein.
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