-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 69a | Lugar/Ort:Seguí
Fecha/Datum:09/02/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 16-2-1964 Camarero, 14-6-1964 Diamante, 14-6-1964 Grabschental, 14-6-1964 Meroú, 21-6-1964 Paraná, 5-7-1964 Aldea Protestante, 4-4-1965 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Lätare | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Philipper 2, 12 - 18 | | |
Skopus: Je näher bei Gott, desto mehr sind wir gehorsam | | =3= Kirchenjahr bis Karfreitag 69a-Philipper 2, 12-18 "Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit, schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel. auf daß ihr seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchen ihr scheinet als Lichter in der Welt., damit daß ihr haltet an dem Wort des Lebens, mir zu einem Ruhm an dem Tage Christi, als der ich nicht vergeblich gelaufen noch vergeblich gearbeitet habe. Und ob ich geopfert werde über dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Dessen sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen."
In diesen Versen zeigt der Apostel Paulus uns auf, was es eigentlich bedeutet, wenn ein Mensch ein Christ wird, ein Kind Gottes. Gott gab uns Menschen, trotz aller unserer Bosheit gegen ihn, die Möglichkeit, seine große Liebe zu erfahren. Dieses geschah dadurch, daß er seinen Sohn Jesus Christus zu uns Menschen sandte, und Jesus Christus öffnete für uns, durch sein Leiden und Sterben, die Tür zum Hause und zum Herzen unseres Vaters im Himmel. Wer sich zu diesem Jesus Christus hält, wer durch die von ihm geöffnete Tür eingeht, der ist ein von Gott geliebter Mensch, der ist ein Christ. Durch Jesus Christus also haben wir freien Zugang zum Herzen unseres Vaters im Himmel. Der Mensch, der durch Jesus Christus ein von Gott geliebter Mensch geworden ist, kann nun hingehen und anfangen, für Gott etwas zu tun. Der Christ kann anfangen, nach den Geboten Gottes zu leben, in denen es immer um die Ehre Gottes und um den Schutz und die Hilfe gegenüber unseren Mitmenschen geht. Und wir wissen es vom Alten Testament, daß beim Halten oder Nichthalten dieser Gebote immer unsere Seligkeit, immer unser Heil, auf dem Spiele steht. Darum kann durchaus mit vollem Recht der Apostel Paulus die Philipper ermahnen: "Schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern." Worin liegt der Unterschied, wenn Paulus das sagt und wenn die Schriftgelehrten und Pharisäer im alten Volk Gottes, im Volke Israel, das sagten? Der Unterschied liegt darin, daß man im alten Volk Gottes glaubte, man könne das selbst aus eigener Vernunft und Kraft, nach den Geboten, nach dem Willen Gottes, leben. Daran ist das Volk Israel gescheitert und zusammengebrochen. Wenn aber der Apostel Paulus sagt: "Schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern", dann weiß er von vornherein, daß das aus eigener Kraft nicht möglich ist. Er fordert damit nur die Menschen auf, die bereits die ganze Liebe Gottes erfahren haben, die wissen, daß sie aus eigener Kraft dazu unfähig sind, die aber gleichzeitig ebenfalls wissen, daß sie durch Gott als seine Kinder die Kraft bekommen haben, anzufangen, nach Gottes Willen zu leben und nach seinen Geboten zu fragen. Wir Christen werden es niemals in der ganzen Vollkommenheit fertigbringen, wie es die Adventisten meinen, aber wir können damit anfangen, weil wir von Gott dazu die Kraft bekommen haben. So sagt darum der Apostel Paulus: "Schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern, denn Gott ist es, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen." Wir können das durch Jesus Christus, unserem Heiland und Erlöser, der seinem Vater im Himmel ja auch gehorsam war, gehorsam bis zum Tode am Kreuz. Einige Verse vor unserem Text hatte der Apostel Paulus gemahnt: "Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war." Wir sagten schon, daß wir anfangen können, aber noch nicht vollenden. Warum können wir nur anfangen und noch nicht vollenden, nach dem Willen Gottes zu leben? Weil dieses Leben nach dem Willen Gottes davon abhängt, welche göttliche Kraft wir erhalten haben. Je näher wir bei Gott sind, desto mehr Kraft strahlt von ihm auf uns aus. Je mehr wir uns von Gott entfernen, desto weniger stehen wir im Kraftfeld unseres Gottes. Unser Leben nach dem Willen Gottes wird ein ständiges Auf und Ab sein, weil unser ganzes Leben eine ständige Bewegung ist, zu Gott hin und von Gott wieder fort. Darum ruft uns der Apostel Paulus zu: Es kommt alles darauf an, daß wir in der Nähe Gottes bleiben. Es kommt alles darauf an, uns immer wieder aufs neue einladen zu lassen, uns wieder in die Nähe Gottes zu begeben und damit wieder Menschen zu werden, die nach dem Willen Gottes leben. Und wodurch werden wir immer wieder eingeladen, zu Gott zurückzukehren? Durch sein Wort. Dieses Wort des Apostels Paulus: "Haltet an dem Wort des Lebens!" lädt uns ein, jede Möglichkeit auszunutzen, mit diesem Worte Gottes in Berührung zu kommen, sei es im Gottesdienst, sei es im Lesen der Heiligen Schrift oder im Lesen einer biblischen Andacht zu Hause. Das Wort Gottes bringt uns in seine Nähe und macht uns willig und fähig, nicht nur Hörer göttlichen Willens, sondern auch Täter zu sein, wie es einmal der Apostel Jakobus gesagt hat: "Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrüget." Laßt uns die Einladung durch das Wort Gottes mit Freuden annehmen, durch die Tür, die Jesus Christus uns geöffnet hat, einzugehen zu unserem Vater im Himmel und in seiner Nähe zu bleiben und damit solche Täter des Wortes zu sein, die das Leben auf dieser dunklen Erde etwas heller machen. Laßt uns solche Menschen werden, die dem Worte Gottes gehorchen, nicht nur dem Apostel Paulus zur Freude, wie er es sich in unseren Versen wünscht, sondern besonders unserem Vater im Himmel zur Freude, unserem Heiland Jesus Christus zur Freude, an dessen Leiden und Sterben wir in diesen Wochen denken.
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