-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 42 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:28/03/1974 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 7-4-1974 -deutsch- Camarero/Puiggari, 23-3-1977 -deutsch- Aldea Protestante, 24-3-1977 -deutsch- Aldea Protestante, 11-3-1982 -deutsch- Aldea Protestante, 28-3-1974 -spanisch- Grabschental, 7-4-1974 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Christus vor dem Hohen Rat | | |
Skopus: Ist Jesus für uns die einzzige Hilfsmöglichkeit? | | -3-Kirchenj. bis Karfreitag 42"Christus vor dem Hohen Rat"
In der letzten Passionsandacht hörten wir davon, daß Jesus im schweren Ringen mit seinem Vater im Himmel das Ja zu seinem Leidensweg gefunden hat. Und schon kurz nach der Beendigung des Gesprächs im Garten Gethsemane bricht auch das Unglück herein. Er wird verhaftet wie ein Verbrecher, verraten von seinem Jünger Judas aus Ischarioth und nun steht er vor dem Hohen Rat, vor dem Gericht seines Volkes, das ein geistliches, ein religiöses Gericht ist. Dieses Gericht ist dem Volke Israel durch die römische Besatzungsmacht noch geblieben und legitimiert worden. Ja, beide arbeiteten in verschiedenen Fällen sogar Hand in Hand, wie hier in dem Falle Jesu. Vor dem höchsten Richter, dem Hohenpriester Kaiphas, soll es herauskommen, daß er ein todeswürdiges Verbrechen begangen habe. Aber die gedungenen falschen Zeugen, die gegen Jesus aussagen sollen, stimmen in ihrem Zeugnis nicht überein. Jesus äußert sich dazu überhaupt nicht. Vorher hat er die Frage des Hannas, einem Verwandten Kaiphas, nach seinen Jüngern und seiner Lehr ziemlich scharf abgewiesen: "Ich habe frei öffentlich geredet vor der Welt; ich habe allezeit in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und ich habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich darum? Frage die darum, die gehört haben, was ich gesagt habe; siehe, sie wissen, was ich gesagt habe." Als aber der Hohepriester Kaiphas ihn verhöhnt mit der Frage: "Bist du Christus, der Sohn Gottes?", bezeugte Jesus: "Ich bin es." Mit dieser Antwort bezeugte er, daß er der von Gott beauftragte König des Volkes Israels sei, der gleichzeitig die höchste religiöse Autorität besitzt. Er ist nicht auf das bereits gegebene Wort Gottes angewiesen und ist auch nicht daran gebunden. Seine Anordnungen, Anweisungen und Befehle haben letzte Autorität. Dieses Zeugnis ist für das geistliche Gericht die größte Gotteslästerung, auf der die Todesstrafe liegt. Jetzt haben seine Feinde einen Grund, ihn zu töten. Sie glaubten nicht, daß er Gottes Sohn sei, der zum Beispiel nicht den Sabbath zu halten brauchte. Als Gottes Sohn kann er neue Gebote geben. Nachdem der Hohe Rat ihn wegen Gotteslästerung verurteilt hat, wird er dem Gespött und der Grausamkeit preisgegeben. Jesus, der Sohn Gottes, kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf, sondern trieben ihren Spott mit ihm. Und trotzdem ist Jesus auf dem rechten Weg, ist er auf dem Wege zur wahren Herrschaft, nicht nur über sein Volk, sondern über die ganze Welt, im Einsatz für eine leidende Menschheit. Er geht gewissermaßen heute noch diesen Weg und hinter ihm und neben ihm die, die seine Jünger sind, seine wahren Jünger sind, leidend und doch Trost spendend, geschlagen und doch zur Vergebung bereit, ausgeplündert und arm und doch ihre Mitmenschen reich machend, immer wieder als solche, die dem Herrn im Wege stehen und ihn sogar verleugnen, wie Simon Petrus, die aber doch jedesmal neu auf den rechten Weg gebracht werden, und zwar durch ihren Herrn Jesus Christus selbst. Jedenfalls braucht es niemanden so zu ergehen wie es dem Verräter Judas Ischarioth, der hinging nach seinem Verrat und sich aufhängte. Auch für ihn hat Jesus den Neuanfang, die Vergebung bereitgehalten. Er hat sie aber nicht haben wollen. Wie er seinem Herrn in politischen Dingen nichts zutraute, so auch nicht in geistlichen Dingen. Für ihn ist Jesus eine einzige Enttäuschung, auch wenn er seine Tat bereut. Das ist die große Frage an uns, ob Jesus für uns eine einzige Enttäuschung ist oder die einzige Hilfe, die wir nötig haben und die wir weitergeben können an andere.
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