-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 37 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:27/03/1969 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 4-4-1969 -especial para ingenieros al. del tunel- deutsch- Diamante, 5-4-1969 -deutsch- Camarero/Puiggari, 1-3-1970 -spanisch- Aldea Protestante. 8-4-1971 -spanisch- Reffino, 9-4-1971 -spanisch- Meroú, 31-3-1972 -spanisch- Diamante, 7-4-1973 -spanisch-
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Passions-Andacht - Culto de Pasión | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 24, 21 - Lucas 24: 21 | | |
Skopus: So dunkel wie am Kreuz ist es unter uns Christen | | -3-Kirchenjahr bis Karfreitag 37 -Lukas 24, 21 "Wir aber hofften, er sollte Israel erlösen und über das alles ist heute der 3. Tag, daß er zur Verdammnis des Todes überantwortet und gekreuzigt wurde." Ein Nichtchrist, der ganz ungefangen und unvoreingenommen die gerade verlesenen Texte liest oder hört, muß ohne weiteres den Eindruck haben, daß wir hier das Ende eines Menschen vor uns haben, der in seinem Leben total gescheitert ist, der in seinem Bemühen, das Gute zum Durchbruch zu verhelfen, uns Menschen von Grund auf zu helfen, frakassiert ist. Der Tod am Kreuz als dem Tode eines Verbrechers ist das Zeichen dieses Frakassos. Und hat dieser Jesus von Nazareth in all seinem Einsatz für das Gute, für seine Mitmenschen, seinen Mund nicht zu voll genommemn, als er behauptete, Gott als sein Vater steht hinter diesem sein Bemühen. Wenn das wahr wäre, dann wäre jetzt das andere auch wahr, daß mit dem Tode Jesu Gott selbst gestorben sei, jetzt also tot sei. In einem Passionslied hieß es doch sogar ursprünglich: "O große Not, Gott selbst ist tot, am Kreuz ist er gestorben." Wir können es uns gut vorstellen, daß seine Jünger, daß die, die ihr Vertrauen allein auf ihn gesetzt hatten, im Angesichte eines solchen Endes nicht mehr ein- noch aus-wissen. "Da hängt er als ein Verbrecher am Kreuz und wir hatten gehofft, er würde uns allen neuen Mut und neue Freude und die Hilfe, die wir Menschen zum Leben nötig haben, geben", sagte auf dem Wege nach Emmaus ein Jünger. Tiefer konnte die Enttäuschung und die Hoffnungslosigkeit nicht mehr sinken. Nun ist es so, daß wir heute das alles in seiner Schwere gar nicht mehr so ernst nehmen können und wollen, weil wir hinter diesem Kreuz bereits das helle Osterlicht sehen, daß wir mit dem Frakasso gleichzeitig doch schon immer den endgültigen Sieg mitdenken. Vielleicht müssen wir heute mitten in einer kaum noch zu erfassenden und auszudenkenden Zeitenwende dieses ganze Geschehen von damals neu durchdenken und vielleicht auch neu als Christen durchleiden. Von allen Seiten werden wir in der ganzen Welt auf folgende Realität gestoßen: Wir sehen als Menschen in dieser Zeitenwende großartige und furchtbare und grausame Möglichkeiten vor uns. Es könnte sein, daß die Möglichkeit besteht, aus dieser Erde ein Stück Paradies zu machen, aber stattdessen nutzen wir unsere Kenntnisse und Wissenschaften aus, um aus dieser Erde eine Hölle zu machen. Allgemein rechnet man nicht mehr mit der Möglichkeit, daß wir selbst als Menschen den richtigen Weg einschlagen werden. Alles schaut nach einer Hilfe aus, um mit den Problemen der heutigen Welt, die über Sein oder Nichtsein, über Paradies oder Hölle, über echtes Menschsein der Menschen oder eine Vertierung bzw. Maschinisierung der Menschen, fertig zu werden. Das Vertrauen in uns Menschen ist bereits verlorengegangen. Mord, Totschlag, Betrug, Lüge, Geiz und Ichsucht sind die wahren Gesichter der Menschen. Viele Menschen haben sich dann bestimmten Ideen zugewandt, die den Menschen Hilfe versprechen; Kommunismus, Kapitalismus, Sozialismus und alle Bewegungen, die mit einem ISMUS enden. Die größte Idee davon ist der Kommunismus, auf den heute noch viele Millionen von Menschen ihre Hoffnung setzen. Aber selbst der Kommunismus gibt es heute mehr oder weniger zu, daß er für die Probleme von heute keine Hilfe bereit hat, wird er doch, wie es die letzten Monate zeigten, mit sich selbst nicht fertig. Man schaute sich auch die an, die die verschiedneen Religionen auf Erden gegründet haben: BudDha, Konfuzius und Mohammed. Was sie sagten ist aber so weltfremd, daß eine Hilfe für die neue Weltepoche von ihnen nicht erwartet werden kann. Man griff auch zum Neuen Testament, um vielleicht von Jesus Christus eine Hilfe zu bekommen. Und das war die große Erkenntnis: Das, was Jesus von Nazareth vor 2.000 Jahren als Hilfe anbot, gerade das ist, was wir für das neue Atomzeitalter brauchen. Ein kommunistischer Führer sagte vor kurzer Zeit, seitdem er von Jesus gelesen habe, glaube er, daß Gott doch noch nicht tot sei. Ich glaube, daß in den vergangenen 2.000 Jahren noch zu keiner Zeit so wie in der heutigen, von Menschen das Leben, Reden und Tun Jesu studiert wurde, von Heiden und von Kommunisten, von Farbigen und Weißen, von einfachen Menschen und von Wissenschaftlern. Das ist die allgemeine Erkenntnis: Wenn wir Menschen noch eine glückliche Zukunft haben sollen, dann ist es der Weg Jesu. Was lag und was liegt nun näher als daß man sich jetzt uns Christen ansah. Uns hat doch dieser Jesus Christus zugerufen: "Folge du mir nach! Tue das, was ich dir zu tun befehle!" Und da mußte die bittere Erfahrung gemacht werden: Die Christenheit ist ein mehr oder weniger frommer Haufe, der sich aber über das, was Jesus Christus gesagt hat, nicht kümmert und erst recht nicht hingeht und es tut. Und es gibt heute bereits Bestrebungen von Menschen, den Weg Jesu zu gehen, der aber nicht der Weg der Christen von Heute sein soll und der kein Weg mit uns Christen sein wird. Verstehen wir es vielleicht, daß es große Gruppen von Menschen gibt, in der römisch-katholischen und auch in den protestantischen Kirchen, die laut Krach schlagen gegen die müden und faulen Christen, wie zum Beispiel auch jetzt die 30 katholische Padres in Rosario. O große Not, Gott selbst ist tot, am Kreuze heute durch müde und faule Christen totgeschlagen. Sein neuer Krafreitag ist angebrochen, verschuldet durch uns Christen. Wird Jesus Christus ohne uns Christen auferstehen und Mittelpunkt eines neuen Zeitalters werden? So dunkel wie damals am Kreuz auf Golgatha ist es heute unter uns Christen.
|
|