-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 34b | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:11/03/1971 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 9-4-1971 Meroú, 9-4-1971 Paraná, 8-3-1972 -Kranken-Hausgottesdienst Meier Aldea Protestante, 21-3-1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 18, 31 - 34 | | |
Skopus: Die zweifache Bedeutung des Weges Jesu | | -3- Kirchenjahr bis Karfreitag 34b -Lukas 18, 31-34 "Jesus nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Sehet, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und geschmäht und verspeiet werden und sie werden ihn geißeln und töten, und am 3. Tage wird er auferstehen. Sie aber verstanden der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wußten nicht, was das Gesagte war."
Jesus Christus beginnt seinen Weg nach Jerusalem, in die Königshauptstadt des alten Volkes Gottes, des Volkes Israel. Noch einmal ruft er seine Jünger zu sich und teilt ihnen seinen Entschluß, nach Jerusalem zu gehen, mit. Sicherlich werden die Jünger, als er seinen Entschluß mitteilt, freudig erregt gewesen sein. Bedeutet dieser Weg nicht der Weg an die Macht, der Weg zum Königsthron? Werden jetzt nicht alle Verheißungen der Propheten über den Messias, der kommen und das alte Volk Gottes aus aller Not und Knechtschaft herausführen wird, in Erfüllung gehen? Und wenn ihr Herr und Meister als der erwartete Messias Gottes in seiner ganzen Macht, Pracht und Herrlichkeit dort in Jerusalem sichtbar wird, wird etwas auch auf sie als seine Jünger von dem Glanze fallen, von dem er umgeben sein wird. Als Jesus also seinen Jüngern davon erzählt, daß er mit ihnen jetzt den Weg nach Jerusalem gehen wird, rechnen sie damit, daß er nun seine Pläne bekanntgibt, die er als König Israels durchführen wird. Als er aber genau das Gegenteil erzählt von dem, was sie erwartet hatten, daß er wird leiden und sterben müssen, daß er verachtet, verhöhnt, verspottet und wie ein Verbrecher getötet wird, da sind sie vollständig durcheinadner und perplex. Sie hören es wohl mit ihren Ohren und können es doch nicht verstehen, später wollen sie es auch nicht hören. Das was ihr Herr und Meister ihnen da sagt, ist so ganz anders als das, was sie sich erdacht, erträumt, aber auch aus den alten Schriften erlesen hatten, sie sind unfähig, die Wahrheit der Worte ihres Herrn zu verstehen und zu folgen. Darum heißt es am Schluß: "Sie aber vernahmen der keines, und die Rede war ihnen verborgen und wußten nicht, was das Gesagte war." Wenn wir die Situation einmal recht bedenken, dann können wir den Jüngern wegen ihrer Haltung keinen Vorwurf machen, denn das Alte Testament gibt in der Tat 2 verschiedene Traditionen über den kommenden Messias und König Gottes. Die eine Tradition spricht von dem Messias als dem König Israels, der das Volk aus Not und Gefangenschaft befreit. Die andere Tradition weist darauf hin, daß dieser Messias stellvertretend als der leidende Knecht für uns eintreten wird. "Fürwahr er trug unsere Krankheiten und lud auf sich unsere Schmerzen." Es gab nun Gruppen im Volk Israel, die die Tradition verteidigten, daß der Messias der König in Macht und Herrliochkeit sein wird, der die Römer aus dem Lande jagen und alle Feinde schlagen wird. Andere dagegen verteidigten die Anschauung, daß er sich ganz persönlich mit vollem Einsatz für das Wohl und Glück der einzelnen Menschen einsetzen wird. Jesus Christus selbst sieht zwischen beiden Auffassungen keinen Gegensatz. Er sieht in seinem Weg, den er angetreten hat, die Erfüllung beider Traditionen und beider Verheißungen. Sein Weg nach Jerusalem durch Leiden und Sterben führt zur Erfüllung der Verheißung, daß er der König Israels ist, der sein Volk aus aller Not und Knechtschaft herausführt. Allerdings wird er dieser König und Heiland gerade dadurch, daß er seinen Weg durch das Leiden und Sterben hindurchgeht. Durchs Kreuz zur Krone, durch Leiden und Sterben zur Herrlichkeit. Der Weg des Messias Gottes zur wahren Herrschaft und Größe, zum Herrsein über Himmel und Erde, führt über das Kreuz auf Golgatha. Der, der sein Leben dort aushauchen wird, ist in Wahrheit der einzige König, der alle Macht in seinen Händen hält, der uns allein helfen kann, der allein uns fähig macht, mit diesem Leben fertig zu werden. Er ist auch der, der uns fähig macht, ihm nachzugehen auf dem gleichen Weg. Der Weg zur menschlichen Größe geht über den Einsatz für andere. Die Hilfe Jesu für uns in allen unseren Nöten durch seine Not hindurch, beginnt mit seinem Gang nach Jerusalem. Unsere Beauftragung, ihm nachzufolgen auf diesem Wege, beginnt mit seinem Gang nach Jerusalem. Heil uns, wenn wir verständig sind und nicht wie die Jünger unverständig. .
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