-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 32 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:28/03/1968 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:2. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung: | | |
Skopus: Jesus von Nazareth ist Gottes Sohn | | -3- Kirchenjahr bis Karfreitag 32 - Johannes 5, 17+18. "Jesus antwortete: Mein Vater arbeitete bisher, und ich arbeite auch. Darum trachteten ihm die Juden nun viel mehr nach, daß sie ihn töteten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern sagte auch: Gott sei sein Vater, und macht sich Gott gleich."
Wir wollten in den diesjährigen Passionsandachten uns einmal mit den Anklagen beschäftigen, die dazu führten, daß Jesus von Nazareth vor 2 Jahrtausenden zum Kreuzestod verurteilt wurde. Das letzte Mal ging es um die Anklage, daß Jesus ein Sabbatschänder sei und auch andere Menschen dazu brachte, das Sabbatgebot zu übertreten. Dieses Verhalten Jesu führte dazu, daß die frommen Juden ihn zu töten trachteten. In der Fortsetzung dieser Auseinandersetzung um den Sabbat kommt es zur 2. schweren Anklage. Er sei ein Gotteslästerer, weil er von Gott behauptet, er sei sein Vater, also er sei selbst Gott, er, der Mensch Jesus von Naareth. Hier spricht Jesus in der Tat ganz klar von Gott als von seinem Vater. Die Schriften des Alten Testamentes und die Propheten haben wohl darauf hingewiesen, daß Gott seinem Volk eine neue Heilszeit schenken wird und diese Heilszeit wird damit beginnen, daß er seinen Angesandten, den Messias, den Christus, den Heiland, senden wird. Mit seinem Kommen soll sich hier diese böse Welt zum Guten wenden. Aber daß hier dieser Mensch Jesus von Nazareth, der noch nicht einmal ein Prophet, geschweige der Messias, sein kann, von sich und von Gott zu sagen wagt, sind EINES, sie gehören zusammen, Gott ist sein Vater, das ist für die Frommen der damaligen Zeit die größte Gotteslästerung. Und nach ihrer Meinung kann und muß diese Gotteslästerung mit dem Tode gesühnt werden. Da ein Mensch es wagt, sich Gott gleich zu stellen und es erwartet, für Gott gehalten zu werden, ist für sie ein Greuel, ein Verstoß des 1. Gebotes: "Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht andere Götter haben neben mit!" Dazu kommt noch, daß er auch so handelt, wie wenn er Gott wäre. Er vergibt den Menschen die Übertretung des Gesetzes, den Ungehorsam gegen Gott. Die Vergebung der Sünde ist etwas, was nur allein Gott selbst tun kann. Die Frommen von damals hatten sicherlich das, was Gott vor Jahren einmal gesagt und getan hatte, sehr ernst genommen. Und das ist unter Menschen immerhin eine erstaunliche Sache. Aber dieses Ernstnehmen hat eben doch einen Haken. Respekt vor dem einmal geschehenen Wort Gottes ist wohl eine große Sache, aber dieser Respekt darf uns Menschen nicht vor dem Wort Gottes verschließen, daß er uns heute wieder neu sagen will, darf uns nicht davor verschließen, was er heute für uns und unter uns tun will. Der Blick der frommen Juden war rückwärts gerichtet, und zwar so sehr, daß sie das, was Gott ihnen gerade zu ihrer Zeit tun und sagen will, unverständlich erschien, nämlich dieses, daß in der Gestalt seines Sohnes als dieser Mensch Jesus von Nazareth zu uns auf diese Erde kam, um uns aus unserem Elend herauszuretten, um uns trotz unseres Ungehorsams gegen ihn seine große Liebe zu schenken. In dieser ihrer Verblendung konnten sie diese Liebe nicht verstehen und taten sie mit Gotteslästerung ab und suchten ihn, der uns liebt, zu töten.
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