-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 24 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:11/01/1961 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Camarero, 10-2-1961 Aldea Protestante, 24-3-1961 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:5. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Luth. Kat.-5.Hauptstück-Sakr. des Altars | | |
Skopus: Wer ist würdig? | | -3-Kirchenj. bis Karfreitag-24-Luth.Kat.-5.Hauptstück-Sakr. des Altars-Zum 4.: "Wer empfängt denn solch Sakrament würdiglich? Fasten und leiblich sich bereiten ist wohl eine feine äußere Zucht, aber der ist recht würdig und wohl geschickt, wer den Glauben hat an diese Worte: Für euch gegebene und vergossen zur Vergebung der Sünden. Wer aber diesen Worten nicht glaubt oder zweifelt, der ist unwürdig und ungeschickt; denn das Wort FÜR EUCH fordert eitel gläubige Herzen."
Bei der Beschäftigung mit den Fragen des Heiligen Abendmahls ist es uns vielleicht so ergangen, daß wir erstaunt waren über das große Wunder, das in der Feier des Heiligen Abendmahls Wirklichkeit wird. Gott räumt die Bosheit weg, die zwischen uns und unserem Mitmenschen steht. Er tut es, indem er seinen Sohn Jesus Christus für unsere Bosheit sterben läßt. Er schenkt uns in der Vergebung unserer Schuld Gemeinschaft mit ihm, und Gemeinschaft von Mensch zu Mensch. Und läßt es uns schon heute ein wenig ahnen, wie groß die Freude sein wird, wenn der wiedergekommene Herr und König uns an seine Freudentafel zum Freudenmahl einlädt. Dieses alles soll uns jetzt schon zuteil werden, wenn wir uns heute in dieser unserer Zeit zum Tisch des Herrn rufen lassen, zur Feier des Heiligen Abendmahles. Ist uns dabei nicht ein großes Fragen gekommen, in welcher Weise wir uns würdig auf dieses Wunder in der Feier des Heiligen Abendmahles vorbereiten sollen? Ähnlich hat ja auch Dr. Martin Luther gefragt: "Wer empfängt denn solch Sakrament würdiglich?" Als ich zum ersten Male seine Antwort mit vollem Bewußtsein in jungen Jahren verstand, war ich doch sehr erstaunt über die Antwort. Schwirrt nicht in unser aller Köpfe die Meinung, zum Abendmahl würdig zu erscheinen, bedeutet: Ein griesgrämiges Gesicht aufsetzen, mit möglichst schwaren Kleidern oder Anzügen, möglichst nichts vorher gegessen haben. Die Frau muß ein Tuch auf dem Kopf haben und was dergleichen Dinge mehr zum würdigen Empfang des Heiligen Abendmahls gab. Dr. Martin Luther sagt, wenn das alles nicht schon von vornherein ein frommes heuchlerisches Theater ist und darum verderblich, so hat es, oder kann es schon etwas Gutes bedeuten, äußerliche Zucht zu halten, aber der ist recht würdig und wohl geschickt, wer den Glauben hat an diese Worte: "Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden." Worauf kommt es also beim würdigen Empfang ausschließlich und allein an? Auf den Glauben. Auf welchen Glauben? Das es eine gewisse Realität ist, die wir auch als eine Realität für unser ganzes persönliches Leben annehmen, daß Jesus Christus durch sein Leiden und Sterben auch unsere Bosheit vergeben hat. Das tat Jesus für uns, damit auch unsere Bosheit dadurch beiseite geschafft wird. Wer mit diesem Herzensbekenntnis zum Tisch des Herrn geht, der geht würdig zum Tisch des Herrn. Dieses Bekenntnis: "Für dich gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden!" entscheidet ausschließlich und allein darüber, ob wir das Sakarament des Altars würdig oder unwürdig empfangen. Darum wollen wir uns zur Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl bei allem Respekt vor äußerlicher Zucht, doch an erster Stelle mit dem Wichtigsten befassen. Das allein entscheidet über Würdig- oder Unwürdigsein, ob wir den Glauben haben, daß das, was in der Feier des Heiligen Abendmahls geschieht, mir ganz persönlich gilt, die Vergebung meiner Bosheit, die innige Gemeinschaft mit Gott und mit Jesus Christus, ein gesegnetes Miteinander mit meinen Mitmenschen und die Freude über das Freudenmahl mit dem König Jesus Christus am Ende der Tage. Gott, der Herr, schenke uns diesen Glauben, damit wir immer wieder aufs neue mit großer Freude und würdig im Sinne Martin Luthers zum Tisch des Herrn eilen. "Kommt her, ihr seid geladen, der Heiland rufet euch; Der süße Herr der Gnaden an Huld und Gnaden reich, der Erd und Himmel lenkt, will Gastmahl mit euch halten und wunderbar gestalten, was er in Liebe schenkt."
|
|