-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 23 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:11/01/1961 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Camarero, 14-2-1961 Aldea Protestante, 18-3-1961 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Luth.Kat.-5. Hauptstück-Sakr. des Altars | | |
Skopus: Das Hauptstück im Abendmahl: Das Wort Gottes | | -3- Kirchenjahr bis Karfreitag 23-Luth. Katechismus- 5. Hauptsstück- "Wie kann leiblich Essen und Trinken solch große Dinge tun? Essen und Trinken tuts freilich nicht, sondern die Worte, so da stehen: Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden. Diese Worte sind neben dem leiblichen Essen und Trinken das Hauptstück im Sakrament. Und wer denselben Worten glaubt, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich: Vergebung der Sünden."
Bei der Betrachtung des Heiligen Abendmahls nach dem Katechismus von Dr. Martin Luther ist es uns deutlich geworden, daß uns in der Feier des Heiligen Abendmahls Gemeinschaft mit Gott und Gemeinschaft untereinander und ein Vorgeschmack von dem Freudenmahl beim Kommen des Königs Jesus Christus geschenkt wird, und zwar durch die Vergebung unserer Schuld, die uns Jesus Christus durch sein Leiden und Sterben errungen hat. Und nun wird in der dritten Frage: "Wie kann leiblich Essen und Trinken solch groß Dinge tun?" darauf eingegangen, wie das möglich sein kann. Geschieht das durch einen zauberhaften Vorgang in und beim Essen und beim Trinken? So stellt es sich die katholische Kirche vor, die lehrt, daß durch die Einsegnung sich Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi verwandeln. Martin Luther wehrt diese katholische Irrlehre ab. Er stellt die rechte Ordnung in der Feier des Heiligen Abendmahles wieder her. Die Materien Brot und Wein unterstreichen nur das Wort Gottes. Das Wort Gottes allein ist das, was fähig ist, uns die Gabe des Heiligen Abendmahls zu vermitteln: Vergebung der Sünden. Diese wörtliche Zusicherung Gottes zur Feier des Heiligen Abendmahles ist das Entscheidende: "Für dich gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden." Ohne diese göttliche Zusicherung wäre die Feier des Heiligen Abendmahles nur eine leere Zeremonie. Aber mit dieser göttlichen Zusicherung ist die Feier des Heiligen Abendmahls ein Geschenk Gottes an uns, das uns Vergebung unserer Bosheit vermittelt. Allerdings bleibt es bestehen, dieses alles geschieht durch unsere Teilnahme; dazu gehört auch das Essen und Trinken. In der Reformationszeit ging alles Fragen bei dieser Möglichkeit immer um Essen und Trinken, um Brot und Wein. Auf Grund der heutigen Auslegungswissenschaft haben wir einen ganz anderen Blickpunkt bekommen und die damaligen Auseinandersetzungen selbst innerhalb der evangelischen Kirchen zwischen reformiert und lutherisch verlieren ihre Schärfe. Die Betonung liegt nicht mehr auf Essen und Trinken, auf Brot und Wein, auf Leib und Blut Jesu Christi allein, sondern die Betonung liegt auf Teilhabe und Teilnahme an der ganzen Abendmahlsfeier, zu der dann auch allerdings das Essen und Trinken gehören. Wenn wir sagen, daß durch die göttliche Zusicherung "Für dich gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden." uns wirklich bei der Teilnahme und der Teilhabe am Heiligen Abendmahl Vergebung unserer Schuld geschenkt worden ist, dann lehnen wir die Meinung ab, als ob die Feier des Heiligen Abendmahls nur ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an den Tod Jesu wäre; ebenfalls die Meinung, als ob die Feier des Heiligen Abendmahls nur ein Gemeinschaftsmahl wäre zur Stärkung der Christen untereinander. Diese Meinung ist nicht nur bei einer Gruppe von reformierten Christen vertreten, sondern auch bei vielen unter uns. Nein, es bleibt dabei und daran wollen wir in der Nachfolge Luthers festhalten: In der Teilnahme und der Teilhabe an der Feier des Heiligen Abendmahls wird uns Vergebung unserer Schuld und Bosheit zuteil, wird uns Gemeinschaft mit Gott und untereinander geschenkt und wir dürfen etwas ahnen von der Herrlichkeit des Freudenmahles des wiederkommenden Königs und Herrn Jesus Christus. Vielleicht ist es gut, das wir es uns gegenwärtig halten, daß das Geschenk des Abendmahles, Vergebung der Schuld, uns nicht nur allein in der Feier des Heiligen Abendmahls geschenkt wird. Vergebung der Schuld wird uns zuteil in der Predigt, im Gebet, im Gottesdienst, im allgemeinen Beichtgebet und auch in der Einzelbeichte vor einem verantwortlichen Mitchristen. Diese Vergebung der Schuld ist an das gehörte Wort Gottes allein gebunden. Dann gibt es noch die Vergebung der Schuld in der Heiligen Taufe. Bei der Vergebugn der Schuld in und durch die Taufe, ist das Wort Gottes genauso wie beim Abendmahl an eine Materie gebunden, an das Wasser, während ja beim Abendmahl Gottes Wort an Brot und Wein gebunden ist. Die Taufe steht am Anfang des Lebens eines Christen und wird nicht wiederholt. Das Heilige Abendmahl ist uns als dauernde geistliche Speise auf unserem Wege als Christen mitgegeben. Die Sakramente Taufe und Abendmahl vermitteln uns also wie das Evangelium in der Predigt, im Gebet, im Gottesdienst, in der allgemeinen Beichte und in der Einzelbeichte VERGEBUNG UNSERER SCHULD. Nur die Gestalt ist bei Taufe und Abendmahl anders, denn neben dem Wort steht das Zeichen, die Materie, die mit dem Wort verbunden ist. Und diese Verbindung von Wort und Zeichen, von Wort und Materie, machen Taufe und Abendmahl zu einem Sakrament. Das Entscheidende beim Sakrament ist allerdings das Wort Gottes. Es ist das Hauptstück im Sakrament, wie Martin Luther sagt: "Für dich gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünde."
|
|