-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 21 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:04/01/1961 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Camarero, 9-2-1961 Aldea Protestante, 22-2-1961 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:2. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Luth.Kat.-5.Hauptstück-Sakr. des Altars | | |
Skopus: Das Schriftzeugnis über das Heilige Abendmahl | | -21-Luth.Kat.-5.Hauptstück-Sakr. des Altars-Zum 1.: "Wo stehet das geschrieben? So schreiben die heiligen Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und der Apostel Paulus: Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brachs und gabs seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; solches tut zu meinem Gedächtnis. Desselbigen gleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden; solches tut, so oft ihrs trinket, zu meinem Gedächtnis."
In der ersten Passionsandacht haben wir es uns sagen lassen, daß in der Feier des Heiligen Abendmahls Wirklichkeit wird die Gemeinschaft mit unserem Herrn und die Gemeinschaft untereinader und eine Vorwegnahme der Freuden-Mahlzeit, wenn der wiedergekommene König und Herr uns an seinen Tisch ruft. Hier wird uns nun die Antwort gegeben auf die Frage: Woher wissen wir dieses alles? Können wir etwas anderes erwarten, als daß Dr. Martin Luther auf das Zeugnis der Heiligen Schrift verweist: "So schreiben die heiligen Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Sankt Paulus."? Für uns als evangelische Christen muß es ja eine Selbstverständlichkeit sein, daß wir versuchen, auf alle unsere Glaubensfragen eine Anwort zu finden aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift. So werden wir in besonderer Weise gewiesen an das Wort der Evangelien, die uns die Einsetzung des Heiligen Mahles durch unseren Herrn verkündigen, bevor er am Kreuz auf Golgatha sein Leben für uns ließ. Wir kennen ja wohl fast alle die Einsetzungsworte des Heiligen Abendmahls auswendig. Vielleicht ist es gut, wenn wir wissen, daß Jesus Christus zum ersten Male das Heilige Abendmahl mit seinen Jüngern im Rahmen der Passahmahlzeit gefeiert hat. Das alte Volk Gottes feierte das Passahfest zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Damit war verbunden die Befreiung aus der Sklaverei der Ägypter und der Schutz vor Gottes Zorn, der die Ägypter hart traf. Dabei wurde das Passahlamm geschlachtet und das Blut an die Türschwelle des Hauses gestrichen zur Erinnerung, daß Gott mit seinem Zorn an den Kindern Israels vorüberging. Dazu wurde aus Trinkbechern Wein getrunken. Im Rahmen dieses Passahfestes mit der ganz bestimmten Ordnung der Passahmahlzeit gibt Jesus Christus dieser Passahmahlzeit einen neuen Sinn. Er weist auf sich hin und erklärt: So, wie das Passahlamm geschlachtet wurde, damit das Blut dieses Lammes die Kinder Israel vor dem Zorn Gottes bewahren soll, so muß ich sterben, damit mein Blut alle Menschen aus dem Zorn Gottes errette. Und so, wie das Lamm beim Essen mit dem Essenden eine unlösbare Verbindung einging, so geht der Herr in der Feier des Mahles mit dem Gläubigen eine unlösbare Verbindung ein. Und so, wie es damals Ordnung war, bildeten alle die, die sich um das geschlachtete Lamm versammelten, um es gebraten aufzuessen, eine Gemeinschaft. Der Gastgeber war der Hausvater, der aber nicht nur seine eigene Familie um das Lamm sammelte, sondern auch sonstige Freude und Bekannte. Das Lamm mußte nämlich während dieser Passahmahlzeit ganz aufgegessen werden. Es durfte nichts übrig bleiben. So, wie also Jesus Christus sein Leiden und Sterben mit dem Passahlamm verglich, so vergleicht er sich auch mit dem Hausvater, der uns an seinen Tisch ruft. In der Offenbarung wird uns ein Zeugnis davon gegeben, wenn wir mit allen Erlösten am Abendmahl des Lammes teilnehmen. Da wird dann gesungen: "Hallelujah, denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen. Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen. Selig sind, die zum Abendmahl des Lammes berufen sind." Und der Apostel Paulus unterstreicht in seinem ersten Brief an die Korinther in ganz besonderer Weise, daß die Teilnahme am Heiligen Abendmahl Gemeinschaft mit Christus selbst und eine Gemeinschaft unter den Teilnehmern schafft. Da heißt es: "Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist es, so sind viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind." Und in den Einsetzungsworten konnten wir lesen: "Solches tut zu meinem Gedächtnis!" Das weist darauf hin, daß die Urchristenheit von Anfang an das Heilige Abendmahl nicht als ein einmaliges Geschehen durch Jesus Christus verstanden hat, damals vor seinem Kreuzestod, im Rahmen des Passahfestes, sondern von Anfang an war sie der festen Überzeugung, daß es der Befehl des Herrn sei, das Abendmahl unter den Seinen zu feiern, bis daß er wiederkommt. Das Abendmahl in der christlichen Kirche ist die Einladung des Herrn an uns, an seinen Tisch zu kommen, und zwar hat dieses Abendmahl seine Bedeutung in der Zeit zwischen dem ersten Abendmahl, also zwischen der Einsetzung durch Jesus Christus und dem Freudenmahl, beim Wiederkommen des Herrn und Königs Jesus Christus. Gott sei Dank für diese unaussprechliche Gabe. "Solches tut zu meinem Gedächtnis."
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