-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 18 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:31/03/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 1-4-1965 Paraná, 5-3-1967 Meroú, 14-3-1967 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:2. Mose 16, 2 - 7; 13b - 15; 31 + 35 | | |
Skopus: Gott speist die Seinen in der Wüste | | -3-Kirchenj.bis Karfreitag-18-2.Mose 16,2-7; 13b-15; 31-35 "Und es murrte die ganze Gemeinde der Kinder Israel wider Mose und Aaron in der Wüste und sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des Herren Hand, da wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten die Fülle Brot zu essen, denn ihr habt uns darum ausgeführt in diese Wüste, das ihr diese ganze Gemeinde Hungers sterben lasset. Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln täglich, was es des Tages bedarf, daß ich's versuche, ob's in meinem Gesetz wandle oder nicht. Des sechsten Tages aber sollen sie anrichten, was sie einbringen, und es wird zwiefältig soviel sein, als sie sonst täglich sammeln. Mose und Aaron sprachen zu allen Kindern Israel: Am Abend sollt ihr innewerden, daß euch der Herr aus Ägyptenland geführt hat, und des Morgens werdet ihr des Herrn Herrlichkeit sehen; denn er hat euer Murren wider den Herrn gehört. Was sind wir, daß ihr wider uns murret. Und am Morgen lag der Tau um das Heer her. Und als der Tau weg war, siehe, da lag's in der Wüste rund und klein wie der Reif auf dem Lande. Und da es die Kinder Israel sahen, sprachen sie untereinander: Man hu, das heißt: was ist das?; denn sie wußten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat. Und das Haus Israel hieß es Man. Und es war wie Koriandersamen und weiß und hatte einen Geschmack wie Semmel mit Honig. Und die Kinder Israel aßen Man vierzig Jahre, bis daß sie zu dem Lande kamen, da sie wohnen sollten; bis an die Grenze des Landes Kanaan aßen sie Man."
Durch den heutigen Text werden wir daran erinnert, daß das alte Volk Gottes, das Volk Israel, unterwegs ist auf dem Wege von Ägypten nach Kanaan, aus der Knechtschaft in die Freiheit, aus der Fremde in die Heimat. Das Volk Gottes muß auf diesem Wege durch die Wüste, in der es nichts zu essen gibt. Dieses Volk Gottes nun schimpft gegen Gott und murrt wider ihn aus der Sorge heraus,, daß es in dr Wüste elendiglich vor Hunger und Durst sterben müßte. Das muß klar und deutlich gesagt werden, daß dieses Murren und Zürnen gegen Gott aus der Sorge heraus nur deswegen im Volk Gottes vorhanden ist, weil es nicht aus vollem Herzen Gott vertraut. Wer sein ganzes Vertrauen nämlich Gott schenkt, der weiß, daß Gott seine ganze Macht und Stärke einsetzen will, um seinen Kindern zu helfen. Gott will mit allem, was er besitzt und kann, uns, dir und mir, helfen. So macht dann Gott, der Herr, allen Zorn und alles Murren zu Schanden; er hilft hier in unserer Geschichte seinem Volk in einer solch wunderbaren Weise, daß jahrhundertelang dieses Volk in seinen Gottesdiensten Gott darüber lobte und dankte. Gott verläßt sein Volk nicht. Mitten in der Wüste, wo es nur Sand und Steine gab, speist Gott sein Volk. Er gibt ihnen das tägliche Brot aus dem Himmel, er läßt dieses tägliche Brot vom Himmel regnen. "Am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckte das Volk und am Morgen lag das Brot Manna wie Tau auf der Erde." Es wird uns auch gesagt, daß dieses Brot Man oder Manna wie Koriandersamen aussah und man weiß, daß es schmeckte wie Semmel mit Honig. Dieses Brot konnte nicht aufbewahrt werden, sondern man mußte es jeden Morgen neu von der Erde auflesen. Wir könnten jetzt fragen, was soll diese Geschichte in einer Passionsandacht? Schon die Apostel und dann die ganze Urchristenheit hat diese Geschichte als ein Bild für ihren eigenen Weg gedeutet. Auch heute ist das Volk Gottes unterwegs. Heute ist es das neue Volk Gottes, die christliche Gemeinde, die Kirche Jesu Christi. Sie ist heute unterwegs auf dem Wege aus der Knechtschaft des Teufels in die Freiheit der Kinder Gottes. Wir als Christen sin dunterwegs auf dem Wege aus der Fremde, in der wir leben hier auf dieser Erde, und zwar als Gäste, auf dem Wege aus dieser Fremde in unsere Heimat beim Vater im Himmel, da wir nicht Gäste und Fremdlinge sind, sondern vollkommene Bürger des Reiches Gottes. Unser Weg über diese Erde bis zu unserem eigentlichen Ziel bei unserem Vater im Himmel gleicht manchmal einem Wege durch die Wüste. Oft kommen Zeiten über uns Christen, da wir meinen, unser Glaube wäre am Ende. Wir können nicht mehr glauben, dasß wir als die so schlechten und bösen und ungehorsamen Christen auf dem Wege sein sollten in die himmlische Heimat, in die Freiheit der Kinder Gottes. Immer wieder kommen Zeiten über uns Christen, daß wir uns selbst ekeln vor unserer eigneen so großen Bosheit, dabei hatten wir doch den besten Vorsatz, gute und gehorsame Christen zu sein. Es ist uns, wie wenn wir auf unserem Wege aus der Knechtschaft des Teufels in die Freiheit der Kinder Gottes verhungern müßten, so wie das alte Volk Gottes damals in der Wüste Angst hatte, wirklich leiblich verhungern zu müssen. Und nun sagt uns die Auslegung der christlichen Kirche dieser Manna-Geschichte, daß Gott das neue Volk Gottes auf seinem Wege zum Reich Gottes, auf dem Wege zur Heimat beim Vater im Himmel, auf unserem Wege aus unserer Bosheit zum Gehorsam als Kinder Gottes auch speisen und ernähren will. Es ist das Heilige Abendmahl, das Jesus Christus uns gestiftet hat und in dem er sich selbst uns als Speise und Trank gibt. "Nehmet hin und esset, das ist mein Leib!" und "Nehmet hin und trinket, das ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden!" So, wie das alte Volk Gottes mit dem Manna 40 Jahre gespeist wurde, damit es sicher in das gelobte Land ankommt und nicht verhungert, so wird das neue Volk Gottes im Abendmahl durch den Leib und durch das Blut Jesu zur Vergebung der Bosheit gespeist, damit es einmal beim Vater im Himmel ankommt und nicht durch unsere Bosheit wieder in die Hand des Teufels fällt. Laßt uns immer wieder neu von dieser Speise, die Gott uns im Heiligen Abendmahl geschenkt hat, essen, damit Gott uns einmal in Empfang nehmen kann.
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