-3-Kirchenjahr bis Karfreitag 16 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:17/03/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:2. Passions-Andacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Hebräer 5, 4 - 10 | | |
Skopus: Jesus Christus ist das wahre Lamm Gottes | | -3- Kirchenjahr bis Karfreeitag 16 - Hebräer 5, 4-10 "Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern er wird berufen von Gott gleichwie Aaron. Also auch Christus hat sich nicht selbst in die Ehre gesetzt, das er Hoherpriester würde, sondern der zu ihm gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget. Wie er auch am anderen Orte spricht: Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Und er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert zu dem, der ihm von den von dem Tode konnte aushelfen; und ist auch erhört, darum daß er Gott in Ehren hatte. Und wiewohl er Gottes Sohn war, hat er doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und da er vollendet war, ist er geworden allen, die ihm gehorsam sind, eine Ursache zur ewigen Seligkeit, genannt von Gott ein Hoherpriester nach dert Ordnung Melchisedeks."
In der ersten Passions-Andacht haben wir gehört, daß schon die ersten Menschen von Gott gesagt bekamen: Es kommt einer, der den Kampf mit der Bosheit wagt und ihn gewinnt. Die Bosheit, unser Ungehorsam gegen Gott, wird nicht das Letzte sein. Es gibt noch eine Hoffnung im Kampf gegen den Bösen, weil es einen geben wird, der in diesem Kampf gegen die Bosheit Sieger bleiben wird. Dieser eine Mensch heißt Jesus Christus. "Er war gehorsam gegen Gott bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz." Und nun sagt uns unser heutige Text noch das andere, das die größte Hoffnung für uns ist. Als Gott sagte, was gut und was böse ist, wer gehorsam und wer ungehorsam ist, da sagte er gleichzeitig, daß der böse und ungehorsame Mensch kein Recht mehr zum Leben hat, das heißt, der böse und ungehorsame Mensch ist ein verfluchter Mensch, er muß des irdischen Todes sterben und darf und kann sich nicht mehr des ewigen Lebens getrösten. Welch ein furchtbares Ende für uns wäre das?! Ein Zeichen der Hoffnung hat Gott dann mitten in seinem ungehorsamen Volk aufgerichtet. Er erlaubte es, daß der Hoherpriester, der oberste Priester des alten Volkes Gottes, einmal in jedem Jahr in das Allerheiligste, in das Innerste des Tempels ging und am Altar ein Schaf schlachtete, auf daß er zuertst die eigene Bosheit und Schlechtigkeit und dann die Schuld und den Ungehorsam des ganzen Volkes legte. Er nahm die Bosheit der Kinder Gottes weg und sprach das Schaf, das Lamm schuldig. Und an diesem Schaf vollzog der Hohepriester die Todsestrafe, die Verfluchung und die Verdammung, die eigentlich an uns Menschen wegen unserer Bosheit vollzogen werden müßte. Das heißt Vergebung der Schuld, daß die Strafe für unseren Ungehorsam auf einen anderen gelegt wird. Im alten Volk Gottes erlitt diese Strafe ein Schaf, ein Lamm; und zwar mußte diese Todesstrafe, dieses Schlachten eines Lammes jedes Jahr wiederholt werden und es war die Vergebung der Schuld an so viele Bedingungen und Gesetze geknüpft, daß sie wohl ein Zeichen der Hoffnung war für die endgültige Erlösung, aber die Menschen konnten doch nicht sich der Vergebung getrösten. Und unser Text sagt, daß der eine und wahre Sohn Gottes von seinem Vater zum rechten Hohenpriester gemacht worden ist, der uns eine perfekte Vergebung unserer Bosheit schaffte. Dieser wahre Hohepriester legte die Bosheit nicht auf ein Lamm, sondern auf sich selbst. Er ließ sich schlachten wie ein Schaf. Er legte unseren Ungehorsam, unsere Bosheit, auf sich und galt damit als der ungehorsame Mensch. Er erlitt an unserer Stelle die Todesstrafe. Dieses Erleiden des Hohenpriesters Jesus Christus als das wahre Lamm Gottes, das der Welt Sünden trägt, schafft uns die ewige Seligkeit ein- für allemale. "Wer Jesus im Glauben am Kreuze erblickt, wird heil zu derselbigen Stunde." Wer an diesen Jesus Christus glaubt, und das, was er mit seinem Leiden und Sterben für uns tat, für den hat Jesus Christus auch Gottes Zorn und Strafe ertragen und die Türe zum Vater im Himmel geöffnet, ihm die ewige Seligkeit geschenkt. Vielleicht verstehen wir es jetzt etws besser, warum in den vielen Passionsliedern, die wir singen, immer wieder von Jesus Christus als dem Lamm Gottes die Rede ist. "Siehe, das ist das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt."
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