-2-Kirchenjahr bis Estomihi 33 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:20/01/1979 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 4-2-1979 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:3. Sonntag nach Epiphanias | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 8, 1 - 13 | | |
Skopus: | | -2-Kirchenjahr bis Estomihi 33 - Matthäus 8, 1 - 13 "Da Jesus aber vom Berge herabging, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's tun; sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein. Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sage es niemand, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis über sie. Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual. Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehest; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte; und wenn ich sage zu einem: Gehe hin! so geht er; und zum anderen: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das! so tut er's. Da das Jesus hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden. Aber ich sage euch: Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen, aber die Kinder des Reichs werden ausgestoßen in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde."
Wir haben gerade 2 Geschichten gehört, in denen einmal ein Angehöriger des Volks Israel, ein Leprakranker, geheilt wird und zum anderen ein heidnischer Hauptmann seinen kranken Diener geheilt bekommt. Aber obwohl es 2 verschiedene Geschichten sind, haben sie doch beide den gleichen Sinn. Sie wollen Jesus groß machen. In den 3 vorherigen Kapiteln haben wir die Bergpredigt, in denen Jesus das Regierungsprogramm seiner Gottesherrschaft auf Erden festlegt, das klar erkennen läßt, daß diese Gottes Herrschaft geprägt ist von Gottes Liebe und Hilfsbereitschaft zu uns Menschen. Jesus kam zu uns auf die Erde, nicht nur um das zu proklamieren, sondern es uns vorzuleben. Ein weiteres Zeichen dieser Herrschaft Gottes ist auch, daß sich die, die dazu gehören, in gegenseitiger Liebe und Hilfsbreitschaft begegnen. In der Bergpredigt hat er diese Liebe und Hilfsbereitschaft proklamiert als sein Regierungsprogramm, nun ist diese Proklamation beendet und er steigt vom Berg, wie es am Anfang unseres Textes heißt und jetzt beginnt die Zeit, da er dieses Programm selbst praktiziert und es uns vorlebt. Es kommt zu ihm ein Leprakranker, fällt vor ihm nieder und bittet ihn um Hilfe: "Herr, wenn du willst, kannst du mich wohl reinigen." Welch ein Vertrauen zu Jesus liegt in diesen Worten. Ein Leprakranker der damaligen Zeit was ein aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßener Mensch, der in Höhlen und in leeren Grabmälern hausen mußte. Als ein Lebender war er schon wie ein Toter ausgelöscht aus dem Register der menschlichen Gesellschaft. Ohne Hoffnung fristete er sein elendes Dasein. Was für eine Kraft muß von Jesus ausgestrahlt sein, daß in der Begegnung der Leprakranke erkennt, wenn es überhaupt noch eine Hilfe für mich gibt, dann kann sie nur von diesem Jesus herkommen: "Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen." Ist dieses Vertrauen nicht das, was Jesus von uns erwartet, damit er auch bei uns sagen kann: "Ich will's tun, sein rein!"? Und damit ist der Beweis angetreten, daß er sein Vertrauen nicht einem Unwürdigen geschenkt hat, sondern dem, der in Wahrheit allein helfen kann und es auch will und hier es ganz konkret tut. Da er Angehöriger des Volkes Israels ist, des alten Volkes Gottes, schickt er ihn fort, um die bestehenden Gesetze zu erfüllen: "Gehe hin und zeige dich den Priestern und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis." Mit diesem Tun bestätigt Jesus, daß diese Herrschaft Gottes in der Tat zuerst den Angehörigen des Volkes Israels als dem alten Volk Gottes gilt und aageboten wird, aber dann bekräftigt er weiter, daß seine Liebe, seine Hilfsbereitschaft und seine Fürsorge, allen Menschen gilt, auch den Heiden, allen denen, die guten Willens sind. Das praktiziert er in Wort und Tat in der Begegnung mit dem heidnischen Hauptmann in Kapernaum, der zu ihm kommt und ihn bittet: Herr, mein Diener liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen." Und Jesus ist auch sofort bereit, mit ihm nach Hause zu gehen, um seinen Knecht wieder gesund zu machen. Aber in dem folgenden Gespräch kommt etwas zum Ausdruck, was so bei dem israelitischen Leprakranken, der Jesus vertraut, daß er ihm helfen kann, nicht sichtbar wurde. Zunächst einmal glaubt der Hauptmann, das Angebot Jesu, in sein Haus zu kommen, nicht annehmen zu können, weil er weiß, daß ein Israelit sich durch den Besuch in einem heidnischen Hause beschmutzen und verunreinigen würde. Aber gleichzeitig ist er fest davon überzeugt, daß dieser Jesus von Gott solch eine Macht, solch eine Vollmacht, bekommen hat, daß es gar nicht nötig ist, sein Haus zu betreten, um seinem Knecht zu helfen, ein Wort genügt und sein Knecht wird gesund. Das, was er dann sagt, zeigt klar an, daß er in Jesus nicht nur einen Krankenheiler erkennt, sondern den, der die neue Gottes Herrschaft auf Erden verwirklicht, den, dem alle Gewalt und Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist: "Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Macht untersteht, und habe Soldaten unter mir, und wenn ich zu einem sage: Gehe hin! so geht er; und zu einem anderen: Komm her! so kommt er; und zu meinem Diener: Tu das! so tut er's." Und das veranlaßt den Herrn, zu bekennen, daß er solchen Glauben in Isarel bei keinem gefunden habe. Die Anerkennung seiner Macht und Gewalt, das Vertrauen in seine Hilfsbereitschaft und der Glaube an ihn selbst, können nicht größer sein als bei diesem heidnischen Hauptmann. Allerdings trennt er sich trotzdem nicht vom Volk Isarel, zu dem er als dem alten Volk Gottes gehört, sondern er sieht bereits vor sich das neue Volk Gottes, das aus denen besteht, die sich ihm verbunden wissen und die sich nach ihm Christen nennen, und die herkommen aus dem Volk Israel und aus den Heiden, aus allen Völkern und Rassen und Religionen, selbst die religionslosen sind von seinem Heil nicht ausgeschlossen. Ausgeschlossen allein bleiben die, die ihn nicht akzeptieren, auch wenn sie zum alten Volk Gottes gehörten. Nach diesem Gespräch mit dem Hauptmann sagt Jesus ihm das Wort, worauf er sicherlich schon lange gewartet hat und das nun alle seine Probleme zum Guten lösen wird: "Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast!" Der Evangelist bestätigt es in seinem Bericht, daß in der Tat zu derselbigen Stunde der Knecht gesund wurde. Wir haben durch unseren Text erfahren, daß das Regierungsprogramm, das Jesus für sein Reich proklamiert und das von der Liebe und Hilfsbereitschaft zu uns Menschen geprägt ist, nicht einfach BLA-BLA ist, sondern reale Wirklichkeit, daß Jesus dafür seine ganze Vollmacht, Macht und Gewalt einsetzt. Dieser Text wartet direkt darauf, daß wir das in unseremm Leben einmal praktizieren, was der Leprakranke und der Hauptmann erfuhr, die Annahme der Hilfe, die Jesus uns in seiner Liebe anbietet.
|
|