-2-Kirchenjahr bis Estomihi 21 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:01/01/1967 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 15-1-1967 -Hausgottesdienst Wagner Camarero/Puiggari 14-1-1968 Reffino, 28-1-1968 Aldea Protestante, 1-1-1977 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Neujahr | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 16, 31-33 | | |
Skopus: Wir gehen froh durch das neue Jahr | | -2-Kirchenjahr bis Estomihi 21 - Johannes 16, 31 - 33 "Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr? Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset. Aber ich bin nicht allein; denn der Vater ist bei mir. Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden."
Ein neuer Abschnitt dieser Weltzeit, ein neuer Abschnitt unseres Lebens hat bereits angefangen und wir fragen bangen Herzens, was werden die kommenden Tage, Wochen und Monate uns bringen? Wir sind alle miteinander voller Fragen, denn was kann nicht alles in einem Jahr an Leid und Krankheiten und Unglücksfällen und Enttäuschungen über uns hereinbrechen. Allerdings liegt in dem bereits begonnenen neuen Jahre ebenfalls die Möglichkeit, daß uns auch große Freuden, viel Glück und vielleicht eine gute Ernte, ein schnelles Vorwärtskommen geschenkt werden, während für Jesus Christus in unserem Text nur Feindschaft und Treulosigkeit seiner Jünger, Geschlagen- und Angespucktwerden, Leiden und schließlich ein qualvoller Tod bereitstehen. Über uns kommen hier und dann gleichfalls Stunden der Verzweiflung, Stunden, da wir meinen, wir seien von Gott und allen Menschen verlassen, aber das niemals zu vergleichen ist mit dem, was Jesus hier in unserem Text schon vorausschauend sieht? "Und ich werde allein sein, von allen verlassen." Der Weg, der vor Jesus liegt; die Zeit, die vor ihm liegt, sind in eine grausame und entsetzliche Finsternis gehüllt. Und doch ist der Herr nicht trostlos traurig. Er verzweifelt nicht. Sein Verhältnis zu seinen Jüngern bleibt ungetrübt, obwohl er weiß, daß sie ihn auch alle verlassen werden. Woran liegt es, daß unser Herr getrost und voll Zuversicht in die Zukunft, in eine grauenvolle Zukunft gehen kann? Die Antwort ist begründet in dieser einen Realität: Jesus Christus ist trotzdem nicht allein, denn sein Vater ist bei ihm. Er weiß, daß das, was da an Grausamkeiten seiner wartet, geradezu Gottes Wille ist, selbst wenn er am Kreuz hinausschreien muß: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich auch noch verlassen?!" ist das ein Zeichen dafür, daß Gott ihm diesen Weg zu gehen befiehlt und das dieses Verlassensein von Gott einmal beendet sein wird durch eine noch engere Gemeinschaft und Verbundenheit mit ihm. Ja, gerade dieser Weg in die äußerste Dunkelheit, in die größte Gott- und Menschenverlassenheit, ist um unsretwillen Jesus Christus, dem Sohn Gottes, von seinem Vater auferlegt worden, damit wir nie total von Gott und den Menschen verlassen sein brauchen. Wir als Menschen wollten Gott als unseren Schöpfer nicht anerkennen. Wir wollten selbst so etwas wie Götter sein. Wir wollten tun und lassen, was nach unserem Geschmack ist, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen. Dadurch haben wir uns unser Leben ohne Ausweg, in Leid und Schmerz, in Grausamkeit und Angst verschuldet, von Gott und allen Menschen verlassen. Von dieser unserer Rebellion gegen ihn, rührt unsere Angst vor der Zukunft her, eine wirklich begründete Angst. Es ist grausam, in die Hände von gottseinwollenden Menschen zu fallen, aber noch furchtbarer ist es, in die Hände des zornigen Gottes zu laufen. Aber wir dürfen und sollen es doch in dieser Stunde klar hören, daß Jesus Christus denselben Weg in die Zukunft ging wie wir, aber nicht wegen seiner Rebellion gegen Gott, sondern aus freien Stücken, um unsretwillen, damit wir keine finstere Zukunft vor uns haben, damit wir nicht in die Hände eines zornigen Gottes zu laufen brauchen, sondern in die Arme des durch Jesus Christus uns wieder liebenden Vaters im Himmel. Wer dieses im Glauben annnimmt, der kann im Frieden mit Gott und den Menschen in die Zukunft schauen, der kann voll Hoffnung die ersten Schritte in das eben neu begonnene neue Jahr machen. Jesus sagt: "Das habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habt." Wenn wir das sagen, bedeutet es nicht, daß nun ein für alle Male eine goldige und rosige Zukunft vor uns liegt. Es bedeutet nicht, daß alles das, was wir uns vorgenommen haben, glücken wird. Diese unsere Welt ist noch geprägt durch Menschen, die wie Gott sein wollen und darum andere Menschen quälen und ängsten. Diese Welt ist noch geprägt durch uns, die wir in unserem Glauben im alltäglichen Leben nur zu oft versagen und darum unserem zornigen Gott begegnen, darum wird auch für uns über das neu begonnene neue Jahr diese bittere Realität stehen: "In der Welt habt ihr Angst." Solange nicht die neue Welt hereingebrochen ist in diese unsere alte, solange wird es Krankheiten, Nöte und Ängste und Grausamkeiten, Mord und Totschlag und auch frakassierte Ernten geben. Allerdings wird es das auch bereits unter uns geben, was wir im Leben Jesu erkannten: Freude und Trost im Angesichte einer dunkel erscheinenden Zukunft. Warum? Weil wir heute nie alleingelassen oder ganz und gar verlassen sind. Gott ist immer bei uns und steht uns mit seiner Hilfe bei um seines Sohnes Jesu Christi willen. In Jesus Christus haben wir die Garantie, daß es im neuen Jahre nie verzweifelte Lagen, nie ausweglose Situationen geben wird. In Jesus Christus haben wir die Garantie, daß Gott, unser Schöpfer und unser Vater, uns in allen Lagen seine Hilfe bereit hält, ja, anbietet: "In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Wenn uns die Hilfe, die wir brauchen, angeboten wird, dann sollte es eigentlich nicht mehr der Aufforderung bedürfen, diese Hilfe in unserem Leben nun auch anzunehmen. Wenn Gott vor uns steht mit seinen vollen Händen, um uns reich zu beschenken, dann sollte eigentlich eine Aufforderung, jetzt zuzugreifen und das Gecshenk anzunehmen, nicht mehr nötig sein, da wir sonst doch die dümmsten Menschen von der Welt wären. Vielleicht ist aber eines wichtig, darauf hinzuweisen, daß wir froh und getrost im neuen Jahre die nächsten Schritte tun können, daß uns die Hilfe Gottes zur Verfügung steht, wenn wir mit diesem Herrn Jesus Christus verbunden sind. In ihm haben wir alles, was notwendig ist zum Leben und zum Sterben. Herr, wir gehen Hand in Hand durch das neue Jahr, darum sind wir frohe und glückliche Menschen.
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