-2-Kirchenjahr bis Estomihi 10/11 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:31/12/1953 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Jahresschluß | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Römer 8, 31b - 39 | | |
Skopus: Gott ist für uns | | -2-Kirchenjahr bis Estomihi 10/11 - Römer 8, 31b - 39 'Siehe Text bei Kirchenjahr 52/53 4 '
Was sind das eigentlich für Gedanken und Fragen, die uns am Ende eines alten Jahres und am Anfang eines neuen Jahres bewegen? Wenn wir recht in unser Herz hineinhören, dann müssen wir schon sagen, es bewegen uns Gedanken, die uns abgrundtief traurig machen. Krankheit und Tod sind über unsere Familien gekommen und wir werden immer noch nicht damit fertig. Vielleicht hat uns ein Unglücksfall hart getroffen oder wir sind mit der Ernte nicht zufrieden. Vielleicht sind wir auch in Sorge über das, was bisher in Argentinien oder in der ganzen weiten Welt geschah. Vielleicht geht aber durch unsere Herzen eine Traurigkeit, die wir so recht gar nicht beschreiben können, eine Traurigkeit darüber, daß auch im vergangenen Jahr wir in unserem Reden und Handeln vor Gott nicht so waren, wie wir hätten sein sollen. Statt den Frieden zu bringen, haben wir Feindschaft gesät. Nicht Freude und Hilfe gaben wir anderen Menschen, sondern Ärger auf Ärger. Statt uns treu zu unserer Gemeinde zu halten, haben wir oft um das Gotteshaus einen weiten Bogen gemacht oder beim Läuten der Glocke unsere Ohren zugehalten. Nicht nur Gedanken der Traurigkeit hatten wir, somdern sicherlich auch Gedanken der Freude und des Glückes. Denn hier und da ist im vergangenen Jahr doch mancher Plan durchgeführt und mancher Wunsch in Erfüllung gegangen. Und ohne irgendeine Freudeist im zu Ende gehenden Jahr bestimmt niemand von uns geblieben. So natürlich und so menschlich diese Gedanken der Traurigkeit und der Freude und des Glaubens sind, notwendig für uns und unser Leben sind sie nicht. Sie geben unserem Leben keinen besonderen Inhalt und keine andere Richtung. Viel wichtiger als unsere Gedanken sind die Gedanken Gottes über uns. Der Apostel Paulus teilt es uns in unserem Text mit, welche Gedanken Gott über uns hat, über dich und über mich und wie er zu uns steht. Wie steht Gott zu uns? Gott ist für uns. Er steht uns helfend zur Seite. Selbst, wenn wir es in den vergangenen Monaten gemeint haben sollten, daß Gott gegen uns war, weil Kummer und Leid, Krankheit und Traurigkeit und Schmerz und Not über uns kamen. Gott war und bleibt helfend an unserer Seite. Vielleicht war dieses alles gerade ein besonderes Zeichen dafür, daß er für uns war, daß er uns helfen wollte, indem er uns zurückholte von einem falschen Wege. Leid und Kummer im Leben eines Menschen sind gerade die besten Zeichen dafür, daß Gott uns lieb hat, daß er für uns ist. Wäre Gott gegen uns gewesen, dann wäre sein Handeln so, da uns das Hören und Sehen vergangen wäre. "Es ist eine furchtbare Sache, in Gottes zornige Hände zu fallen." Selbst in den Zeiten, wo wir glaubten, Gott und seinen Sohn Jesus Christus nicht nötig zu haben und wo wir meinten, unsere eigenen Wege gehen zu können, an seiner Gemeinde und an seinen Gottesdiensten vorbei, zeigte er immer wieder, daß seine Liebe zu uns trotzdem nicht aufhörte, sondern alle Morgen neu war. Und was ist alle unsere menschliche Freude gegenüber dieser einen, daß Gott in Bethlehem hat Weihnachten werden lassen, mitten unter uns Menschen. Als Gott seinen eigenen Sohn zu uns auf die Erde schickte, damit er einen Weg gehe, der zu unserem Heil, zu unserer Erlösung, führte, da zeigte es sich, in welcher tiefen Weise Gott uns liebt, in welcher Weise er für uns da ist. Diese Freude will auch in unser Leben hineinstrahlen und uns zu glücklichen Menschen dieser Welt machen. Alles Leid und aller Schmerz, die uns je getroffen haben, werden klein und gering gegenüber der Freude, daß Gott uns, so wie wir sind, lieb hat, für uns und nicht gegen uns ist. Die Geburrt Jesu Christi dort in Bethlehem ist das untrügliche Zeugnis dafür. Und wenn wir bald in das neue Jahr eintreten, dann dürfen wir alle Fragen und Sorgen über das, was dieses neue Jahr uns bringen kann, beiseite tun und uns ganz fest darauf verlassen, Gott, der Herr, der am Anfang unseres Lebens für uns war, der in diesem zu Ende gehenden Jahr seine helfende Hände uns entgegenstreckte, wird auch im kommenden neuen Jahre seine schützende und bewahrende Hilfe uns darreichen. Wir dürfen bekennen, was auch Paulus bekannt hat: "Ich bin gewiß, daß uns nichts scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn."
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