-2-Kirchenjahr bis Estomihi 08 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:31/12/1975 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Jahresschluß | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 12, 44-50 | | |
Skopus: Jesus rettet diese Welt | | -2-Kirchenjahr bis Estomihi 8 - Johannes 12, 44 - 50 "Siehe Text 2 KJ 6/7" Wenn wir aufmerksam den verlesenen Text mitverfolgt haben, hörten wir deutlich das Zentrum aller Verse heraus, das so lautet: "Ich, Jesus, bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern das ich sie rette." Vielleicht kann diese Botschaft die Hilfe sein, die wir brauchen, um den letzten Abend dieses Jahres 1975 recht zu bestehen. Ein sehr schweres Jahr geht zu Ende. Alles schien einer Katastrophe zuzueilen und oft standen wir in der Tat auch kurz davor. Eine Verarmung ohnegleichen der niederen und mittleren Schichten der Bevölkerung unseres Landes hat eingesetzt, einschließlich des Kampes. Wir alle sind davon betroffen. Dazu kommen die vielen Nachrichten von Korruptionen bis in die höchsten Regierungsstellen hinein, von Haß, Mord und Totschlag und Verschleppungen. Nimmt ein grausamer Bruderkrieg im eigenen Lande nicht immer schärfere Formen an und kommt uns immer näher? Angst, Furcht und Schrecken haben uns erfaßt, auch unser ganz persönliches und familiäres Leben. Haben wir nicht den Eindruck, daß wir in einer Welt leben, die bereits am Abgrund der Zerstörung und Vernichtung steht? Wir leben auf einem Pulverfaß. Viele Christen nun sind der Meinung, daß Jesus Christus dabei ist, diese Welt als Teilgericht des Jüngsten Gerichtes zu zerstören. Unser Text ist allerdings anderer Meinung: "Ich, Jesus, bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich sie rette." Nicht Jesus wird diese Welt zerstören, sondern das haben wir anscheinend uns selbst vorbehalten. Dadurch. daß wir nichts mehr nach unserem Schöpfer, nach Gott, fragen und auf sein Wort nicht achten, erfahren wir auch nicht, und viele wollen es auch nicht wissen, wie diese Welt erhalten und erneuert werden kann. Anstatt, daß wir sie für uns alle immer wohnlicher gestalten, nutzen wir sie so aus, daß nur einige wenige Menschengruppen immer besser leben können, während andere ein immer unmenschlicher werdendes Leben führen müssen und dadurch diese Erde bereits als eine Hölle erleben. Es ist nun die Zeit gekommen, daß diese im Leben so benachteiligten Menschengruppen das sich nicht mehr gefallen lassen und alles daran setzen, ebenfalls ein menschenwürdiges Leben zu führen, worauf sie auch von der Seite ihres Schöpfers ein Recht haben. Das ist nur möglich, wenn die Gruppen, die bisher alle Macht und alle Reichtümer dieser Erde in ihren Händen hielten und diese zu ihrem eigenen Nutzen ausbeuteten und auch das, was die Erde hervorbringt, besonders für sich in Anspruch nehmen, auf diese ihre Privilegien verzichten. Weil sie das aber nicht wollen, werden nun die Auseinandersetzungen in der Welt immer schärfer, Revolutionen, Bürgerkriege, Aufstände, Terrorakte und Kriege nehmen zu und treiben uns in die Zerstörung der Erde. Die Mißachtung der Schöpfungsordnung Gottes, die jedem Geborenen auch ein menschenwürdiges Leben vorsieht, führt uns immer mehr in eine Situation hinein, die der Hölle ähnlich ist. Von dieser Auseinandersetzung ist auch ganz besonders dieses zu Ende gehende Jahr 1975 geprägt gewesen. Es ließ uns das Leben als ein Tanz am Abgrund erscheinen. Jeder einzelne von uns, so können und müssen wir wohl sagen, war davon betroffen. Aber doch sind wir noch vor dem Sturz in die Tiefe bewahrt worden. Woran mag das gelegen haben? An nichts und an keinem anderen als an dem, der in der Heiligen Nacht in einem Rancho bei Bethlehem zur Welt kam. Von ihm sagte seine Mutter Maria: "Er übt seine Herrschaft aus über die, die hoffärtig sind, aber seine Barmherzigkeit währet immer bei denen, die ihn fürchten. Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllet er mit Gütern und läßt die Reichen leer aus." Von ihm sagten die Boten Gottes: "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids." Der, der dort in Bethlehem geboren wurde, ist derselbe, von dem es in unserem Text heißt: "Ich, Jesus, bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich sie rette." Dieser Jesus hat seine Aufgabe also gerade nicht in der Zerstörung dieser Welt gesehen, sondern er versuchte, diese Welt vor der Zerstörung durch uns Menschen zu bewahren, ja noch viel mehr, er sucht unter uns solche, die ihm bei dieser seiner Aufgabe helfend zur Seite stehen. Diesem seinem Wirken und dem seiner Mitarbeiter unter uns ist es zu verdanken, daß es mit dieser unserer Welt, mit unserem Lande, mit uns allen, noch nicht ganz aus gewesen ist. Da, wo dafür gekämpft wurde, daß jeder Mensch ein menschliches Leben führen kann, ohne Angst, ohne Hunger und ohne Unterdrückung, da war der Herr und seine Mitarbeiter am Werke, diese Welt vor dem Untergang zu schützen. Da, wo statt gehaßt geliebt wurde, da war das Kind in der Krippe an der Arbeit als Heiland der Welt. Jede Bemühung bei uns in Argentinien, einen offenen und blutigen Bürgerkrieg durch friedliche Mittel zu verhindern, ist von Seiten des Herrn des Friedens geschehen, und derer, die in seinem Sinne handeln. Da, wo Mord als Mord, Tortura als Tortura, Diebstahl als Diebstahl, Betrug als Betrug, Korruption als Korruption öffentlich angeprangert wurde, selbst wenn davon die höchsten Kreise betroffen waren, da war Er, der Herr, dabei, uns vor dem Chaos zu retten. Jedes Wort für die Wahrheit gegen die Unwahrheit und Lüge in diesem zu Ende gehenden Jahr war ein Wort dessen, der selbst in eigener Person die Wahrheit ist. Daß dieser Jesus Christus und die wirklich zu ihm gehören, nicht müde geworden sind, sich für die Errettung der Welt einzusetzen, hat uns vor dem Zusammenbruch bewahrt und ermöglicht, daß wir den letzten Tag des Jahres heute erleben. Dafür laßt uns dankbar sein und auch dafür, daß uns durch dieses Wort "Ich, Jesus, bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich sie rette", noch Hoffnung auch für das neue Jahr gegeben ist. Allerdings lädt uns Christen dieses Wort auch ein, durch Wort und Tat in dem bald beginnenden neuen Jahr Mitarbeiter unseres Herrn an der Erneuerung der Welt zu sein und jeder Versuchung zu widerstehen, die uns zu Agenten der Zerstörung und Vernichtung machen will.
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