-2-Kirchenjahr bis Estomihi 05 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:31/12/1978 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 31-12-1979 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Jahresschluß - Fin del año | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 12, 35 - 40 - Lucas 12: 35 - 40 | | |
Skopus: Durch die Begegnung mit Jesus werden wir beschenkt | | -2-Kirchenjahr bis Estomihi 5 - Lukas 12, 35 - 40 "Jesu Christus spricht: Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihn alsbald auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich ich sage euch: er wird sich aufschürzen und wird sie zu Tische setzen und vor ihnen gehen und ihnen dienen. Und so er kommt in der anderen Wache und in der dritten Wache und wird's also finden: Selig sind diese Knechte. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachte er und ließe nicht in sein Haus brechen. Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr's nicht wisset."
Unser Predigttext geht von der Voraussetzung aus, daß dieser Jesus Christus, der vor 2.000 Jahren in Bethlehem auf diese Erde kam, zu uns auf dem Wege ist. Er möchte eine Begegnung mit einem jeden einzelnen von uns haben. Er möchte der Gast unseres Hauses sein. Er möchte durch seine Gastgeschenke, die alle unsere Mühen um ihn aufwiegen und klein und gering erscheinen lassen, uns fröhlich und glücklich machen. Wenn wir auch wissen, daß heute nacht um 12 Uhr das alte Jahr zu Ende geht und das neue beginnt, so wissen wir aber nicht, wann ganz speziell Jesus Christus bei uns, bei dir und bei mir, eintrifft. Wir wissen nur, daß er bereits schon unterwegs ist. Diese Ungewißheit, wann er bei uns eintrifft, will uns daran erinnern, zu jeder Zeit für unseren Herrn bereit zu sein, wie es auch in unserem Predigttext heißt: "Seid den Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, um ihm zu öffnen, sobald er kommt und anklopft." Wenn in unserem Text in besonderer Weise auch daran gedacht ist, daß Jesus am Ende der Tage kommt und wir bereit sein sollen, ihn zu empfangen, so ist nicht nur dieses Kommen gemeint, auch denken wir nicht ausschließlich an unsere Todesstunde, die ebenfalls plötzlich kommt und uns vor den Richtstuhl Gottes stellt, sondern hier in unseren Versen denken wir besonders daran, daß zu jeder Zeit unser Herr bei uns anklopfen kann, um von uns aufgenommen zu werden. Wir haben doch noch in Erinnerung das Wort unseres Herrn, da er auf dem Wege zu einem Menschen, besonders zu einem, der zu ihm gehört, ist, und zwar In der Gestalt eines Menschen, der uns um Hilfe bittet, oder in der Gestalt eines Menschen, dem wir Unrecht getan oder ein Leid zugefügt haben und der darauf wartet, daß wir es wieder in Ordnung bringen. Auf solche Begegnungen mit unserem Herrn in der Gestalt eines Menschenbruders sollen wir innerlich und äußerlich bereit und vorbereitet sein: "Selig sind die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt." Und wenn wir das alte Jahr abschließen, dann kann es nicht anders sein, als daß wir beschämt bekennen müssen, daß wir so oft unseren Herrn in der Gestalt eines Mitmenschen unser Herz oder die Tür unseres Hauses, unseren Mund oder unsere Gutes tuende Hand nicht geöffnet, sondern ihn von uns gewiesen haben. Wir können nur beten: Herr, vergib uns, daß wir dir die Türe gewiesen und dir vielleicht noch einen Stein hinterher geworfen haben! Jedenfalls erwartet unser Herr von uns, den Seinen, daß wir wachen und bereit sind, ihn zu erwarten und ihn aufzunehmen. Und das soll unsere besondere Bitte und unsere Bereitschaft für das neue Jahr sein, darauf zu achten, wann und wo der Herr in der Gestalt eines Menschenbruders bei uns einkehren will und ihm unser Haus weit öffnen. Wie heißt es in unserem Text: "Seid auch ihr bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr's nicht erwartet." Wenn wir im neuen Jahr unser ganzes Augenmerk auf solche Begegnungen mit unserem Herrn Jesus Christus lenken, weniger auf die Erfüllung unserer Wünsche und Sehnsüchte oder auch Begierden, dann wird das neue Jahr in Wahrheit ein gesegnetes Jahr werden, in dem wir Wunder über Wunder erleben werden. Unser Wort sagt uns nämlich ein Geheimnis, daß da, wo wir ihn aufnehmen, da nimmt in Wahrheit er uns auf. Da, wo wir ihm in dr Gestalt eines Hilfsbedürftigen helfen, da hilft in Wahrheit er uns. Und wo wir aufgefordert werden, ihm in der Gestalt eines anderen zu dienen, da dient er uns. So sagt uns unser Text: "Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten, und wird sie sich zu Tische setzen lassen und kommen und sie bedienen." Das bedeutet doch ganz real gesagt, uns wird Hilfe zuteil, wenn wir anderen helfen. Wir erfahren Glück, wenn wir andere glücklich machen. Uns wird unsere Schuld vergeben, wenn wir anderen vergeben. Wir empfangen den Segen des Herrn im neuen Jahr, wenn wir anderen Menschen zum Segen werden. In der Begegnung mit unserem Herrn Jesus Christus werden wir so immer die Beschenkten.
|
|