-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 108 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:25/12/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Paraná, 25-12-1957 Camarero, 25-12-1957 Reffino, 26-12-1957 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1 Christtag | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Hebräer 1, 1 - 2a | | |
Skopus: Das Kind in der Krippe-der sprechende Mund Gottes | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 108 - Hebräer 1, 1 - 2a "Nach dem vorzeiten Gott manchmal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Profeten, hat er am letzten in diesen Tagen geredet durch den Sohn."
Dieser Anfang unseres Hebräerbriefes spricht von der Geburt Jesu Christi in einer ganz besonderen Weise. Uns wird hier mitgeteilt, daß unser Gott, daß unser Vater im Himmel, kein stummer, sondern ein sprechender, ein redender Gott, ist. Darin liegt wohl auch der große Unterschied zwischen all den vielen Götzen und Götterchen, die sich Menschen nach ihrem eigenen Willen zurechtgeschlagen oder gezimmert oder erdacht haben, und dem einen und wahren Gott, der wirklich Himmel und Erde geschaffen hat. Die Götzen sind stumm, aber der eine und wahre Gott redet. Von diesem Sprechen können wir schon auf den ersten Seiten der Heiligen Schrift lesen:. Gott sprach: "Es werde!" und "es ward." So heißt es immer wieder im Schöpfungsbericht. Wenn Gott soviel Zeit gebraucht hätte zur Erschaffung der vielen Sterne, wie die Menschen brauchten, um einen Sputnik herzustellen, dann wäre er heute noch nicht mit der Erschaffung von Himmel und Erde fertig. Durch Gottes Sprechen, durch das Wort Gottes sind Himmel und Erde geschaffen worden. Wir als Menschen können ebenfalls nur auf dieser Erde leben, weil Gott über uns das Wort gesprochen hat: "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan!" Wir spüren aus diesem allem, welch eine Bedeutung das Sprechen Gottes, das Wort Gottes, hat. Darin zeigt sich die ganze Macht und Herrlichkeit unseres Gottes. Aber in diesem Sprechen Gottes liegt für uns auch eine fröhliche und getroste Gewißheit. Erleben wir es nicht immer wieder unter uns, wenn wir mit irgendeinem Mensch in Streit geraten und in einen solchen Haß gegenüber diesen Menschen kommen, daß wir mit ihm nicht mehr sprechen, daß wir ihm gegenüber stumm bleiben. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen bei uns um die kleinsten Kleinigkeiten. Durch das Schweigen, durch das Stummsein, wird der Abstand zwischen diesen beiden Menschen unüberbrückbar weit und der Haß abgrundtief, sodaß es fast aussichtslos erscheint, daß diese beiden Menschen sich jemals wieder an einen Tisch setzen können. Wenn wir schon bei solchen Kleinigkeiten gegenüber unseren Freunden und Bekannten stumm bleiben, mit ihnen nicht sprechen wollen, wievielmehr hätte unser Vater im Himmel Grund genug, mit uns nicht mehr zu sprechen, uns gegenüber stumm zu bleiben. Sind wir nicht immer wieder diese Menschen, die Gott dem Herrn tagtäglich ins Gesicht schlagen und von ihm nichts wissen wollen? Beweisen wir nicht jeden Tag aufs neue, daß wir Gott von seinem hohen Thron stürzen wollen, um uns selbst auf diesen Thron zu setzen? Wir wollen unser Leben führen wie ein kleiner Gott, nach unserem eigenen Maßstab und nach unserem eigenen Willen? Hätte Gott, der Herr, sich nicht in Ekel und Abscheu von uns abwenden müssen, um uns dem Verderben und der Verdammung preiszugeben? Stattdessen aber ruft er uns Menschen immer und immer wieder zu, daß wir zu ihm zurückkommmen können. Selbst als es sich herausstellte, daß wir Menschen bereits so böse waren, daß wir gar nicht mehr Gott gehorchen konnten, daß unser ganzes Denken und Handeln von Grund unseres Herzens aus gegen Gott gerichtet war, hat er sich von uns nicht abgewandt. Er hat uns nicht wie einen stummen Hund behandelt, sondern hat seinen Mund weit aufgetan, hat weiter mit uns gesprochen. Indem er mit uns sprach, hat er uns die einzigartige Möglichkeit gezeigt, wie wir trotz unserer ganzen Boshaftigkeit seine Kinder werden und bleiben können. Dieses besondere Sprechen mit uns boshaften Menschen begann schon bei den ersten Menschen Adam und Eva. Dieses Sprechen ging weiter durch den Mund der Propheten im alten Volk Gottes, im Volke Israel. Wir kennen sicherlich all die vielen Adventsverheißungen des Alten Testamentes, die Gott durch den Mund der Propheten zu den Menschen gesprochen hat. Diese Verheißungen verkündigten den Menschen, daß die Errettung selbst für den schlechtesten Menschen kommen wird. Dann war da noch ein Mann mit dem Namen Johannes, genannt der Täufer. Durch ihn sagte Gott: Noch einmal werde ich mein Wort senden und dann werden die Menschen es erkennen, das durch mein Wort nicht nur Himmel und Erde geschaffen wurden, sondern daß durch mein Wort sogar der Fluch von den Menschen weggenommen wird und er dafür einen neuen Segen Gottes erhielt. Dieses Wort Gottes macht aus einem friedlosen Durcheinander und Gegeneinander ein freudevolles Zusammenleben möglich. Wie heißt dieses Wort, das uns den Frieden mit Gott und den Frieden unter den Mitmenschen bringen will und das von Johannes, dem Täufer, angekündigt wurde? Unser Text aus dem Hebräerbrief gibt uns auf diese Frage eine Antwort: "Nachdem vorzeiten Gott manchmal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er zuletzt zu uns geredet durch seinen Sohn." Das heißt doch: Ihr Menschen, schaut zu der Krippe im Rancho zu Bethlehem, dort ist das wahrhaftige Wort Gottes in einer menschlichen Gestalt auf diese Erde gekommen, also nicht etwas vom Worte Gottes, sondern das ganze Wort Gottes kam mitten unter uns und brachte uns das Heil und den Frieden, den wir Menschen gegen Gott und untereinander so nötig haben. Von diesem ganzen Wort Gottes, das im Rancho zu Bethlehem als ein Kindlein mitten uns kam, singen die Engel: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren." Das Wort Gottes in der Gestalt dieses Jesuskindlein sagt einem jeden auf dieser Erde, also auch einem jeden einzelnen von uns: Auch dein Streit mit Gott kann zu Ende sein. Gott selbst spricht mit dir und nimmt dich als sein Kind an. Er verdammt dich nicht mehr, sondern segnet dich. Dieses alles geschieht trotz aller deiner Bosheit und deiner ganzen Verderbtheit bis in die entlegensten Winkel deines Herzens. Soll da ein Mensch über dieses köstliche Weihnachtsgeschenk nicht fröhlich sein und sich nicht freuen können? Der Engel verkündigt, daß alle sich freuen können, denn allen, dir und mir, ist der Heiland geboren. Wo diese Freude unter uns zu spüren ist, da wird recht Weihnachten gefeiert, selbst wenn der Gabentisch mit den Geschenken nicht so reichlich ist. Wo aber diese Freude nicht zu spüren ist, von der die Engel singen, da wird auch nicht recht Weihnachten gefeiert, selbst wenn es noch so feierlich zugeht und wir noch so viel Geschenke erhalten. In einem Weihnachtslied wi fröhlich triumphierend, o kommet, o kommet nach Bethlehem! Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren. O lasset uns anbeten den König. Dir, der du bist heut als Mensch geboren, Herr Jesu, sei Ehre und Preis und Ruhm! Dir, fleischgewordenes Wort des ewigen Vaters! O lasset uns anbeten den König." Mir ist das auf der Weihnachtsfeier in Vizcacheras am vergangenen Sonntag so eindrücklich gewesen, daß dort in der Krippe statt eine Puppe die Bibel gelegen hat. Als ein kleines Kindlein das Christkind sehen wollte, wurde es hochgehoben und es durfte in die Krippe hineinschauen und sich Gottes Wort ansehen. Dort in Vizcacheras hat man also die Botschaft unseres Textes verstanden, daß Gott zu uns sein Wort in der Gestalt Jesu Christi gesandt hat. Wenn wir so am Christfest von dieser Freude hören, die uns durch das Kommen des Heilandes geschenkt worden ist und die uns allen, dir und mir, gilt, dann will uns das Christfest hinweisen darauf, daß Weihnachten nicht nur einmal im Jahr ist, sondern jedesmal dann, wenn wir Gottes Wort hören und lesen. Wenn du dem Kind in der Krippe alle Tage deines Lebens begegnen willst, dann höre und dann lies die Heilige Schrift. In ihr wird dir jeden Tag neu geschenkt der Segen und weggenommen der Fluch. Durch Gottes Wort wird dir der Frieden zwischen dir und Gott und zwischen dir und deinen Mitmenschen geschenkt. Im Wort Gottes nimmt dich der Heiland an die Hand und führt dich zum Vater im Himmel zurück und macht dich zu seinem Kind, du bist ein Kind Gottes. Dieses Weihnachtsfest will dich daran erinnern, daß die Geburt Jesu vor 2.000 Jahren deswegen geschehen ist, damit dein Heiland an einem jeden Tage deines Lebens in deinem Herzen geboren werde, indem du Gottes Wort in dein Leben einläßt, es hörst und es liest und danach lebst.
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