-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 077 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:25/12/1977 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Diamante, 24-12-1975 -spanisch- Aldea Protestante, 24-12-1975 -spanisch- Grabschental, 23-12-1978-spanisch- Diamante, 29-12-1979 -spanisch- bei Hermanas Köhler Meroú, 30-12-1979 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Weihnachtsfeier - Fiesta de Nochebuena | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Micha 5, 1 | | |
Skopus: Bethlehem, der Himmel auf Erden | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 77 - Micha 5, 1 "Und du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist."
Das geht aus unserem Text eindeutig hervor, daß über Bethlehem damals die Nase gerümpft wurde und niemand es für möglich hielt, daß aus diesem kleinen Dorf eine große Gestalt hervorgehen sollte, ähnlich wie man zur gleichen Zeit über das Städtchen Nazareth sich lustig machte: "Was kann schon aus Nazareth Gutes kommen?!", sagten Jesu Zeitgenossen. Und doch ist und bleibt es Wirklichkeit, daß das Heil der Menschheit, die Errettung der Welt mit diesem, kleinen Dörfchen Bethlehem und dem Städtchen Nazareth verbunden ist. Wenn wir einmal das Heil in Jesus von Nazareth näher anschauen, dann werden wir beachten, daß Jesus es zuerst immer mit dem zutun hat, der allgemein von den Menschen verachtet oder verspottet wird. Anders haben wir das Heil der Menschen nicht. Außer daß er in Bethlehem geboren wurde, erblickte er das Licht der Welt in einer Notunterkunft unter den unwürdigsten und ärmlichsten Umständen, als ein nichtlegitimes Kind der Maria, verfolgt vom König Herodes; als Wanderprediger lebte er heimatlos auf den Straßen Palästinas, verachtet von den Frommen seines Volkes, das nicht verstehen kann, daß er sich mit den Ausgestoßenen seines Volkes abgibt, zum Beispiel mit einer Hure, mit einem Betrüger, mit einem Heiden, mit Leprakranken und den von Dämonen und vom Teufel Besessenen. Verhöhnt von dem Vertreter der damaligen römischen Staatsmacht, dem Gobernador Pontius Pilatus, wird er von den Soldaten angespuckt und torturiert. Das alles könnten wir noch x-beliebig ergänzen, es mag aber genügen. Und trotzdem, das ist das Große und Eigenartige, daß dieser Jesus, der da seinen Lebensweg so armselig in einer Futterkrippe begann, der ist, der diese Welt vor dem Untergang rettet, der uns Menschen eine neue Hoffnung und eine neue Zukunft gab. Wo Menschen versklavt sind, schenkt er ihnen die Freiheit; wo andere zerschlagen am Boden liegen, da hebt er sie wieder auf und stellt sie fest auf ihre Beine. Kranke macht er gesund, Hungrige satt. Wo Menschen ihren Weg nicht mehr erkennen können, da zeigt er die Richtung an. Wenn wir das wissen, dann stoßen wir uns nicht an seiner Niedrigkeit, sondern erkennen mitten darin sein Herrsein über diese Welt und seine Liebe zu uns. So ist das kleine Bethlehem nichts Verächtliches, sondern bereits der Himmel auf Erden.
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