-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 061 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:14/12/1969 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 29-11-1970 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Advents-ANDACHT | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jesaja 40, 3 | | |
Skopus: Gott hat die stärkste Macht | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 61 - Jesaja 40, 3 "Es ruft eine Stimme in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!"
Dieses Wort gehört zu den festen Bestandteilen der Verkündigung in der Adventszeit. Normalerweise wird es aber nicht aus dem Propheten Jesaja gelesen, sondern aus den Evangelien. Und da wird bezeugt: In der Gestalt des Täufers Johannes ist dieses Wort des Propheten Jesaja in Erfüllung gegangen. Der Täufer ist der Wegbereiter des Messias. Um zu erfahren, welche Bedeutung dieses Wort für uns heute hat, ist es sicherlich gut, nachzuspüren, wie die Situation damals war, als der Prophet es zum 1. Male gesagt hatte. Zwei große Weltmächte kämpften um die Weltherrschaft, die assyrische und das babylonische Reich, ähnlich wie heute Nordamerika und Rußland. Assyrien war gerade dabei, ein Land nach dem anderen zu erobern und sich untertan zu machen und forderte auch von dem König von Juda, Hiskia, daß er und sein Volk Israel sich ihm unterwerfen sollten, andernfalls würde er das Land mit Krieg überziehen. Da ließ der Prophet Jesaja dem König Hiskia sagen: Fürchte dich nicht! Gott ist auf deiner Seite und wird schon dafür sorgen, daß die Assyrer dir nichts antun können. Wer Gott auf seiner Seite hat, ist immer stärker als die stärksten Bataillone, stärker als die Mächte von heute mit ihren Super-Wasserstoff-Bomben. Könnte uns diese Realität nicht auch heute in einer Zeit, da die beiden Supermächte die Möglichkeit haben, diese ganze Welt zu zerstören, neuen Mut und neue Hoffnung geben? Gottes Möglichkeiten zur Erhaltung dieser Welt sind größer als alle Zerstörungsmächte zusammen. Aber uns geht es meistens so wie König Hiskia, daß man sich lieber auf Menschen und auf irdische Mächte verläßt, als auf Gottes Zusage seiner Hilfe. Als der König von Babel, Merodan - Baladan, von der Drohung des assyrischen Königs gegenüber dem König von Juda hörte, bot er ihm durch einen Brief seine Hilfe an. Er will mit ihm einen Freundschafts- und Beistandspakt abschließen. Und sofort greift Hiskia nach dieser angebotenen Hilfe, ohne danach zu fragen, daß er damit Gottes Hilfsversprechen verachtet und in den Wind schlägt. Er hätte sich sagen müssen, daß er ohne eine diplomatische Klugheit sich durch die Annahme dieser Hilfe sich auf Gedeih und Verderb der Willkür des babylonischen Königs ausgeliefert hat. Für Hiskia bedeutet Babel mehr als Gott. Und da erscheint der Prophet Jesaja bei dem König Hiskia und sagt ihm im Namen Gottes, was ihm und seinem ganzen Volk jetzt geschehen wird, und zwar durch den, auf den er sich verlassen hat, durch den König von Babel. Dieser König wird das ganze Volk Israel in die Gefangenschaft nach Babel führen. So und nicht anders wird die Hilfe aussehen, die er dem König Hiskia versprochen hat. Allerdings wird auch dann noch Gott zu seinem Hilfsversprechen gegenüber seinem Volk stehen, aber es wird dann eine Hilfe inmitten eines Trümerhaufens, inmitten eines am Boden liegenden Volkes, sein: "In einer Wüste bereitet dem Herrn mit seiner Hilfe den Weg!" Als der Täufer Johannes dem Messias den Weg vorbereitete, war das Volk Israel eine von den Römern besiegtes und besetztes und geknechtetes Volk. Und wenn wir heute im Umbruch der Zeiten unsicher werden, Angst bekommen und nach Hilfe Ausschau halten, dann ist uns eine Hilfe außerhalb der göttlichen viel lieber und es könnte unter solchen Umständen dasselbe, vielleicht noch schrecklicher, Wirklichkeit werden, daß Gottes Hilfe dann erst erschrieen wird, wenn die ganze Welt ein einziger Trümmerhaufen, eine einzige Wüste ist, zerstört durch die Mächte, auf die wir uns verlassen haben. Immerhin, mit dieser Hilfe könnten wir uns auf alle Fälle auch inmitten aller Schrecknisse rechnen, zumal wir ganz und gar auf diese Hilfe angewiesen sind. Ohne diese Hilfe gibt es in der Tat nur ein schreckliches Ende. Vielleicht könnte es uns aber gelingen, wenn wir jetzt schon, nicht erst bei einem Trümmerhaufen, mit seiner Hilfe rechnen und die Wüste der Zerstörung nicht von uns erlebt werden braucht.
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