-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 034 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:01/12/1966 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 11-12-1966 Aldea Protestante, 30-11-1972
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1. Advents-ANDACHT 1966 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Sacharja 9, 9 | | |
Skopus: In deine Probleme kommt dein Heiland hinein. | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 34 - Sacharja 9, 9 "Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin."
Gott hat uns Menschen ein Ziel gesteckt, das wir erreichen sollen. Wir sollen und dürfen das Leben so gestalten, für uns und für andere, daß es uns zur Freude wird, so hat es Gott von Anfang an gewollt. Wir wissen, daß wir von diesem Ziel noch weit entfernt sind und es durch unsere eigene Schuld aus eigener Kraft nicht erreichen werden. So war die ganze Menschheitsgeschichte von dem Versprechen Gottes begleiteet, uns die Hilfe zu senden, die wir nötig haben, um diesem Ziel Stück für Stück näher zu kommen. "Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer!" So lautete das prophetische Wort im Buch Sacharja. Gott versprach uns die Hilfe in der Gestalt eines Menschen, des Messias, der uns einmal vorleben sollte, wie Gott sich unser menschliches Leben gedacht hat. Und der uns zum anderen die Kraft geben wird, es ihm nachzutun. Diese Verkündigung und Ankündigung des Messias, des Helfers, geschah in jeder Zeit und durch jeden Propheten, immer jeweils mit einer anderen Betonung, aber immer so, daß die Zuhörer es verstehen konnten: Hier kommt die Hilfe, die auch ich und meine Zeit nötig haben, um das menschliche Leben zu bewältigen. Der Prophet Sacharja, der in einer Zeit der kriegerischen Auseinandersetzung lebte, mußte erkennen, wie Angst und Schrecken in die Herzen der Menschen einzog, wie die junge Mannschaft im Kriege dahingemordet und ganze Dörfer zerstört wurden und viele Menschen dem Hungertode preisgegeben waren. In dieser Zeit der Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit bekommt der Prophet den Auftrag, zu verkündigen: "Aber du Tochter Zion, freue dich sehr, und du Tochter Jerusalem jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der Eselin." Das bedeutet doch in der ganz konkreten Situation von damals, daß der Krieg ein Ende nehmen wird und damit das Morden und all das Elend und alle Traurigkeit. Die Hoffnungslosigkeit wird verschwinden und einer neuen Hoffnung und einer neuen Freude Platz machen. Alle Anstrengungen werden einzig und allein darauf gerichtet sein, sich gegenseitig zu helfen und da, wo einer unter Unrecht leidet, wird ihm Recht und Gerechtigkeit zuteil werden. Nun gingen in der damaligen Situation diese Prophezeiungen in einer bestimmten Weise in Erfüllung. Der Krieg wurde beednet, der Friede zog wieder ein. Alledings kam dann doch das große Fragen der Angehörigen des Volkes Israels: Ist das alles, was uns Gott versprochen hat und dann in Erfüllung gegangen ist? Es kam die überzeugung, nein, und abermals nein. Die Verkündigung des Propheten vom Helfer meint mehr, meint das Heil in einer totalen Weise. Jeder neue König wurde geprüft: Bist du der Messias, der uns die endgültige Hilfe für alle unsere Nöte bringt? Wirst du uns ein Stück näher der Bestimmung unseres menschlichen Seins bringen? Aber immer kam die nüchterne Erkenntnis, wir müssen weiter warten. Erst beim Kommen Jesu von Nazareth wurde es durch sein Reden und Tun deutlich. Er, der dort in Bethlehem in aller Armut auf diese Erde kam, ist der, auf den die Menschheit von Anfang an gewartet hat. Er ist der, der eine neue Menschheitsepoche eingeleitet hat, die aber noch nicht ganz zur Vollendung gekommen ist. Er ist der, von dem der Prophet Sacharja spricht: "Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer!" Wir als Christen glauben es tatsächlich auch, daß mit der Geburt Jesu das menschliche Leben durch Gott dem Ziel. das er uns gesteckt hat, nähergekommen sind. Durch Jesus Christus erhalten wir die Hilfe zur Überwindung unserer Probleme, darum sind ja alle unsere Weihnachtslieder von einer solch überströmenden Freude erfüllt: "Was der alten Väterschar höchster Wundsch und Sehen war, und was sie geprophezeit, ist erfüllt in Herrlichkeit." Selbstverständlich ist es notwendig, immer wieder neu zu erfahren, was diese Hilfe, was diese Freude, ganz konkret heute in unserer Situation, im persönlichen, familiären Leben bedeutet, im Umgang mit unseren Mitmenschen, in der Bewältigung und der Krisen unseres Landes und der ganzen Menschheit. Das eine dürfen und können wir wissen, die Hilfe, die vor fast 2.000 Jahren im Stall zu Bethlehem auf diese Erde kam, ist immer noch die Hilfe für uns heute. Allerdings kommen wir auch heute nicht daran vorbei, zu fragen und zu forschen, was das bedeutet. Dazu ist die Nähe dieses Königs Jesus Christus notwendig. Dazu soll auch die Adventszeit dienen. Freue dich sehr, ganz gleich, wer du bist und unter welchen Nöten und Schwierigkeiten du leidest. Siehe, dein Heiland und dein Helfer, kommt zu dir!
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