-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 016 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:20/12/1956 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Advents-ANDACHT 1956 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Simeon | | |
Skopus: Bereit sein wir Simeon | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 16 -SIMEON- Ein alter Mann lebte in Jerusalem, sein Name: SIMEON. Er war einer von den wenigen Menschen auf Erden, die es sehr sehr ernst meinten mit ihrem Glauben an Gott. Nun weiß er aus Gottes Wort, daß das entscheidende Heil für ihn, für sein Volk und für die Völker der ganzen Welt noch aussteht. Der, der das ganze Glúck im Auftrage Gottes auf diese Erde bringen wird, kommt noch. Viele Menschen, fromme Menschen, die vor ihm gelebt haben, haben gewartet und gewartet und sind gestorben. Viele haben als Adventsmenschen gelebt und haben die Ankunft des Messias nicht mehr miterlebt. Auch Simeon hatte schon lange Jahre auf dieses heißersehnte Ereignis gewartet und ist darüber ein alter Mann geworden. Hat Simeon die vielen Jahre seines Lebens umsonst gewartet? Haben die vielen Menschen vor ihm umsonst gewartet? Warten wir als Christen ebenfalls vergeblich darauf, daß einmal der Heiland in unser Leben einzieht, und daß zum anderen Jesus Christus als der Herr aller Herren in seiner vollen Macht und Herrlichkeit bald auf diese Erde wiederkommt? Warten wir umsonst darauf? Ist es nicht ein vollkommener Unsinn, ein Mensch im Advent des Herrn zu sein? Simeon bekommt auf seine zweifelsvollen Fragen eine klare Antwort von Gott. Ja, es kommt nicht nur auf alle Fälle der Messias, sondern Gott sagt ihm sogar, daß er diesen Heiland noch zu seinen Lebenszeiten sehen wird. Welch eine Freude mag in das Herz dieses alten Mannes eingezogen sein? Der Heiland kommt wirklich und wahrhaftig in unser Leben, in dein und mein Leben, hinein, wir brauchen nicht zu zweifeln. So wie Simeon den Heiland zu sehen bekommt, so können auch wir damit rechenen, daß er zu uns kommen will, wenn wir ihn wirklich haben wollen und ihm nicht die Türe zuschließen. Simeon soll in das Haus Gottes, in den Tempel, gehen, um dort dem Messias zu begegnen. Und wo können wir also Jesus Christus als unseren Heiland sehen? Da, wo Gottes Wort verkündigt wird, da wo Gott angebetet wird - im Haus Gottes, in der Kirche. Wenn es also eine bestimmte Stelle gibt, wo wir Jesus Christus begegenen können, dann ist es Gottes Haus. Ein Mensch im Advent ist ein Mensch, der ins Gottes Haus kommt und dieser Mensch hat die Verheißung wie Simeon, daß er den Messias sehen und seine Stimme hören wird. Er, der alte Mann, der vielleicht schon nicht mehr richtig laufen kann, sodaß er mit einem Stock angehumpelt kommt, trotzdem läßt er es sich nicht nehmen, in das Haus Gottes zu gehen. Diese seine Mühen bekommen eine wunderbare Erfüllung. Er darf den Messias in seinen Händen halten, so wie ihn die Mutter Maria in den Tempel bringt, wie es Vorschrift war. Er ärgert sich nicht an der ärmlichen Gestalt des Kindes, sondern er vertraut auf Gottes Wort, das ihm gesagt hat: Ja, Simeon, du täuschst dich nicht, was du in den Händen hältst, ist der Messias, ist der Sohn Gottes. O. daß doch auch wir uns nicht daran stoßen wollen, daß Jesus Christus heute noch zu uns kommen will in der ärmlichen Gestalt einer Predigt, die doch im letzten Grunde über Gottes Herrlichkeit nur stammeln kann. O, daß doch auch wir uns nicht an der Niedrigkeit des Sohnes Gottes in der Gestalt von Taufe und Abendmahl stoßen wollen. Gott spricht: Ja, ganz gewiß, was du da hörst und siehst, ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Welch eine fröhliche Gewißheit ist das für uns! Weihnachten ist schon näher bei uns als wir uns denken und träumen können. Simeon, der alte Mensch im Advent, darf die Erfüllung seiner Sehnsucht schneller erfahren als er es sich gedacht hat. Er hält jetzt das Kind in den Armen und lobt und dankt Gott. Wir dürfen als Menschen im Advent auch viel leichter und schneller die Erfüllung Gottes erleben, als wir es uns erträumt haben. Und zwar indem wir hier und heute wieder bereit sind, das Christkind in der Gestalt des Wortes Gottes in unser Herz aufzunehmen und Gott zu loben und zu danken. Dadurch feiern wir die Geburt Jesu in unserem Herzen. Das, was wir als evangelische Kirche am Heiligabend und am Christtag machen, soll nur ein Bild dafür sein, daß der Heiland an jedem Tag unseres Lebens in unserem Herzen geboren werden will. Gott schenke es uns in dieser Advents- und Christfestzeit, daß wir jeden Tag neu in unserem Herzen die Geburt Christi feiern, indem wir mit Simeon bereit sind, das Kind zu empfangen in der Gestalt des Wortes Gottes, das zu uns, die wir hier im Haus Gottes versammelt sind, kommt.
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