-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 010 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:28/11/1971 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 28-11-1971 Hausgottesdienst Meier, 5-12-1971 Hernandez, 10-12-1972 Aldea Protestante, 2-12-1973 Grabschental, 9-12-1973 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1. Advent | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Hebräer, 10, 19-25 | | |
Skopus: Tag des Herrn bringt zu Tage unser wahres Leben | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 10 - Hebräer 10, 19 - 25 "So wir denn nun haben, liebe Brüder, die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige durch das Blut Jesu, welchen er uns bereitet hat zum neuen und lebendigen Wege durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes: so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser; und lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasset uns untereinander unser selbst wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht."
In der Adventszeit richten wir Christen unsere Blicke hin auf das Weihnmachtsfest, hin auf das, was in der Heiligen Nacht geschah. Mit der Geburt dieses Jesus von Nazareth im Rancho zu Bethlehem begann sich die Hilfe Gottes für uns Menschen zu verwirklichen. Es ist eine Hilfe, die uns befähigt und uns die Kraft gibt, mit den Fragen, Problemen, Nöten und Schwierigkeiten unseres menschlichen Lebens fertig zu werden.Jeder Schriftsteller und Schreiber der Heiligen Schrift, jeder Zeuge der christlichen Kirche, schildert Hilfe und Form dieser Hilfe in Jesus Christus mit anderen Worten und Begriffen. Und zwar immer so, daß die, die es lesen und hören sollen, es auch verstehen können. So wird den meisten von uns heute, die in der Geschichte des Volkes Israels mit der Tempel- und Opfertradition nicht bewandert sind, die Form der Botschaft unverständlich sein, die der Schreiber des Hebräerbriefes benutzt und in der er lebt. Diese ersten 3 Verse, die so lauten: "Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heilige, zu welchen er uns bereitet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes: so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unseren Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser." müssen wir vielleicht heute verkürzt so lesen: Weil wir nun, liebe Brüder, durch das Wirken, Leiden und Sterben Jesu Christi, der Bestimmung unseres menschlichen Lebens, wie es bei unserer Erschaffung gedacht war, sehr nahe kommen können. Er ist uns diesen Weg ja vorausgegangen, so lasset uns nun diese Möglichkeit, hinter Jesus Christus her auch ergreifen. Verstehen wir es vielleicht jetzt, daß das, was mit der Geburt Jesu begann und mit seinem Tode endete, uns alle angeht. Und weil wir Menschen das nicht zur Kenntnis genommen, und wir Christen nicht ernst genug die Hilfe Jesu Christi angenommen haben, darum gibt es soviele ungelöste Probleme und ungezählte Nöte und Schwierigkeiten. Denken wir nur an Krieg, Revolution, Hunger, Krankheit, Versklavung durch Ideen, Technik und Wissenschaft. Wir werden damit bis in unser eigenes Leben hinein nicht fertig, weil wir an Jesus Christus vorbeigehen; weil wir das, was in der heiligen Christnacht begann, nur als eine feierliche Verschönerung unseres Lebens, aber nicht als die alleinige für uns alle, für die ganze Menschhheit notwendige Hilfe begreifen wollen. Wie heißt doch die Weihnachtsbotschaft: "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allen Menschen gilt, denn euch ist heute der Retter geboren, welcher ist Jesus Christus." Jede Advents- und Weihnachtszeit fragt uns neu danach, ob wir denn wirklich und wahrhaftig die Möglichkeit, die uns das Kind in der Krippe gegeben hat, schon ergriffen haben. Allerdings erinnert uns dieser unser Text aus dem Hebräerbief an eine weitere Bedeutung der Adventszeit, wenn es heißt: "Gedenket daran, daß sich der Tag naht!" Der Tag, der hier gemeint ist, wird auch der Tag Christi genannt oder damit wird gemeint, daß alles auf ein Ende zusteuert, da durch Jesus Christus es an den Tag kommen wird, ob wir endgültig, ein für alle Male, das Hilfeangebot Gottes abgelehnt haben oder mit ihm, unserem Herrn, uns näher zu unserer Bestimmung, wie es bei unserer Erschaffung vorgesehen war, bewegt haben. Jesus bringt es eines Tages an den Tag, wer wir Menschen, du und ich, in Wahrheit sind. Von Anfang an denkt die christliche Kirche, wenn sie die Adventszeit begeht, immer auch an diesen Tag Christi, der ein Tag des Gerichtes über uns Menschen sein wird, der uns über uns selbst erschrecken läßt. Von daher wurde die Adventszeit als eine Bußzeit verstanden mit der Möglichkeit der Korrektur, damit dieser Tag Christi für uns nicht ein Tag des Erschreckens über uns selbst werde. Wenn eine Korrektur unseres Lebens möglich sein soll, dann muß doch eine Anweisung, ein Maßstab vorliegen, wonach wir uns ausrichten können, begründet in Jesus Christus, in seinem besispielhaften Leben, in seinem Leiden und Sterben. Unser Text sagt uns: "Lasset uns aufeinander achthaben, uns anzureizen zur Liebe und guten Werken." Wir können unser Menschsein verwirklichen oder sogar vervollkommnen, wenn wir unsere alte Natur, die nur immer für sich selbst sorgt, die dem anderen nichts Gutes gönnt, die sogar bereit ist, dem anderen das Letzte wegzunehmen und ihn zu vernichten, besiegen und anfangen, Liebe unter uns zu üben, mit allem, was wir sind und was wir haben. Christen sollen sich gegenseitig dazu ermuntern, ihr Tun auf ihre Mitmenschen auszurichten. Wir können nicht als Menschen leben ohne unsere Mitmenschen und unsre Mitmenschen können nicht ohne uns leben. Liebe, Hilfe, Verantwortung, unter uns Menschen wirklich praktiziert, verändert die ganze Menschheit. Wir sagten schon, daß wir uns als Christen bei dieser Praktizierung der Liebe gegenseitig helfen dürfen. Wir sollen uns gegenseitig darauf aufmerksam machen, wo Menschen in Not sind, wo Probleme gelöst, Fragen beantwortet, Unrecht zurückgewiesen werden müssen. Darum sind ja zum rechten Leben eines Christen die Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen einer christlichen Gemeinde lebensnotwendig. Ein Christ, der sich nicht am gemeindlcihen Leben beteiligt, wird seine ihm von Gott gegebenen Aufgaben nicht sehen und nicht ausführen können. Er wird am Tage des Herrn unter das Gericht Gottes kommen und nicht bestehen bleiben: "Lasset uns nicht verlassen unsere Versammlungen, wie etliche pflegen", mahnt unser Text. Adventszeit und auch Weihnachtszeit bedeuten, das Geschehen in der Heileigen Nacht als Hilfe für unser eigenes Leben anzunehmen und auch für das Leben der ganzen Menschheit sichtbar zu machen und dann hinzugehen und unser eigenes Leben darnach auszurichten in der Verantwortung für unsere Mitmenschen, und zwar in dem Wissen, daß der Tag des Herrn, da unser gesamtes Tun offen zu Tage treten wird und wofür wir uns zu verantworten haben, immer näher rückt.
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