-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 007a | Lugar/Ort:Camarero
Fecha/Datum:08/12/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 6-12-1959
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1. Advent | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Römer 13, 11 - 14a | | |
Skopus: Auf dem Wege zum letzten Advent. | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 7a - Römer 13, 11 - 14a "Und weil wir solches wissen, nämlich die Zeit, daß die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf (sintemal unser Heil jezt näher ist, denn da wir gläubig wurden; die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen), so lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammwern und Unzucht, nicht in Hader und Neid; sondern ziehet an den Herrn Jesus Christus!"
Dieses Wort des Apostels Paulus erinnert uns heute in einer eindrücklichen Weise daran, daß wir als Menschen in einer Adventszeit leben. Nun ist es uns sicher bekannt, daß wir von einem 4-fachen Advent sprechen können. Da ist der Advent einmal die ganze und die ganze Geschichte des alten Volkes Gottes vor dem Kommen des Sohnes Gottes im Stall zu Bethlehem auf diese Erde. Zum anderen nennen wir die wenigen Wochen vor dem Christfest ebenfalls Adventszeit. Männer der Kirche Jesu Christi haben es vor vielen Hunderten von Jahren für richtig angesehen, daß wir Christen für einige Wochen im Jahre ganz besonders stille werden und dem nachdenken und nachsinnen, was es heißt, daß Jesus Christus zu uns auf die Erde kam. Mit dieser Adventszeit im Kirchrenjahr soll nicht gesagt werden, daß es genügt, wenn wir ein wenig zurückblicken in die Zeit vor 2.ooo Jahren und dann vielleicht stimmungsvoll und feierlich uns vorbereiten auf den Geburtstag Jesu. Die Adventszeit im Kirchenjahr soll uns stattdessen daran erinnern, daß wir uns alle Tage unseres Lebens auf das Kommen Jesu vorbereiten sollen, der nicht nur vor 2.ooo Jahren auf diese Erde gekommen ist, sondern heute noch jeden Tag neu in unser Leben und in unsere Familie kommen will und zwar in seinem Worte und seinem Sakrament. Ein Mann hat einmal vor vielen Jahren gesagt: "Was würde es schon nützen, daß Jesus vor 2.ooo Jahren im Rancho zu Bethehem geboren worden ist, wenn er nicht jeden Tag neu in unserem Herzen geboren würde." Aber diese Adventszeit im Kirchenjahr will uns ebenfalls daran erinnern, daß es noch einmal eine Ankunft Jesu Christi als ein König und Herr und Weltenrichter auf dieser Erde geben wird. Um diese Ankunft Jesu Christi am Jüngsten Tage geht es ebenfalls jedesmal, wenn wir im Kirchenjahr Advent und Weihnachten feiern. Um diese Ankunft geht es auch in unserem Text des Apostels Paulus, der nicht umsonst von der christlichen Kircxhe für einen Adventssonntag zur Predigt bestimmt worden ist. Paulus sagt, daß es für uns gilt, jederzeit für diese zweite Ankunft Jesu Christi bereit zu sein, da sie seit der Himmelfahrt Jesu jede Stunde und jeden Augenblick eintreten kann. Für den Apostel ist der Christ ein Mensch im Advent, der jeden Augenblick bereit und gerüstet ist, dem wiederkommenden Herrn entgegenzugehen. Wir wissen, daß unser Herr Jesus seinen Jüngern dasselbe im Gleichnis von den 10 Jungfrauen gesagt hat, die sich gerüstet und vorbereitet hatten, dem Bräutigam entgegenzugehen. Diese 10 Jungfrauen wußten etwas davon, was es heißt, Menschen im Advent zu sein, Menschen zu sein, die auf den wiederkommenden Herrn Jesus Christus warten. Wann kommt Jesus Christus wieder auf diese Erde zurück? Wir wissen, daß es viele Menschen und viele Sekten gibt, die auf Grund der Heiligen Schrift versuchten, auszurechnen das genaue Jahr und den genauen Tag mit Stunde. Alle diese Ausrechnungen des genauen Zeitpunktes der Wiederkunft Jesu Christi haben sich immer als falsch erwiesen. In der Heiligen Schrift werden wir von solchen falschen Rechnereien immer neu gewarnt: "Zeit und Stunde der Wiederkunft Christi weiß allein der Vater im Himmel." "Er kommt", so heißt es an anderer Stelle, "so plötzlich und unerwartet wie ein Dieb in der Nacht." Allerdings daran erinnert der Apostel Paulus die Christen, daß seit der Himmelfahrt Jesu seine Wiederkunft zu jeder Stunde möglich sein kann. Jeden Augenblick kann es für uns heißen: "Der Herr ist da! Auf! Gehet ihr als seine Jünger und Jüngerinnen ihm entgegen!" So lebten die ersten Christen und so haben auch wir zu leben in der ständigen Erwartung des wiederkommenden Herrn. Unser ganzes Leben haben wir zu führen unter der Gewißheit: "Der Herr ist nahe! Die Stunde seiner Wiederkunft ist gekommen." Wer das weiß, der kann nicht mehr lau und träge in den Tag hineinleben. Wer das weiß, kann nicht mehr schlafen, der kann kein fauler und schlechter Christ sein. Wer weiß, daß Jesus Christsus als sein Herr kommt, der soll wach bleiben und ihm entgegengehen, d.h. er soll jederzeit so leben, daß sich sein Herr Jesus Christus über ihn und sein Leben nicht zu ärgern braucht und über solch einen faulen Christen nicht zu zürnen und zu strafen nötig hat. Es gibt also für uns Christen, unser Leben jeden Tag so zu führen, daß Jesus Christus kommen kann, ohne daß wir ihm Schande präsentieren müssen. So, wie für die Menschen, die nicht Jesu Jünger und Jüngerinnen sind, die Wiederkunft Christi ein furchtbares Gericht bedeutet, so ist sie für die Christen der Beginn der ewigen Freude und Herrlichkeit und Seligkeit. Darum kann der Apostel Paulus die Zeit vor der Wiederkunft als Nacht und Finsternis bezeichnen und die Zeit nach der Wiederkunft unter der Herrschaft Jesu Christi als Tag und als Licht charakterisieren. Ebenso könnten wir den Unterschied dadurch aufzeigen, daß wir sagen, vorher sind wir allen Nöten und Gefahren dieses Lebens preisgegeben, aber nachher stehen wir unter dem sichtbaren Schutz des Königs Jesus Christus und empfangen alle notwendige Hilfe. Was ist das Entscheidende bei einem Menschen, der ein Mensch im Advent sein will und sich recht vorbereiten möchte alle Tage seines Lebens auf die Wiederkunft des Herrn? Solch ein Mensch im Advent ist bereit, jetzt schon Jesus Christus in seinem Leben zu empfangen, jetzt noch nicht als den sichtbaren Herrn und König, sondern in der GESTALT DES WORTES GOTTES. Wir Menschen leben alle Tage unseres Lebens im Advent, wenn wir hier in dieser Zeit auf Gottes Wort hören. Während das volle und klare Licht erst am Jüngsten Tage, wenn Jesus Christus auf diese Erde wiederkommt, für uns sichtbar wird, kommt heute schon von diesem hellen Licht ein kleiner Schein oder ein Strahl in unser Leben und macht unseren Weg ein wenig hell. Dieser helle Strahl, der heute schon die Dunkelheit unseres Lebens ein wenig hell macht, ist das Wort Gottes. Wer diesen Strahl des Lichtes in sein Leben einläßt; wer heute auf Gottes Wort hört und achtet, der bereitet sich recht vor auf den letzten Advent, auf das Wiederkommen Jesu Christi am Jüngsten Tag. Wer dieses Wort Gottes; wer dieses Lichtlein in sein Leben einläßt, der darf einmal das ganze Licht schauen am Jüngsten Tage, der darf die ganze Freude als ein Kind Gottes im Reiche Jesu Christi erleben. Und alle Worte, die wir haben und kennen, reichen nicht aus, um diese Freude und Herrlichkeit zu beschreiben, die uns als Menschen im Advent bei der Wiederkunft unserers Herrn im letzten Advent erwarten. So ist jeder Advent im Kirchenjahr eine Aufforderung, jetzt schon das Wort Gottes in unser Leben einzulassen, damit wir im letzten Advent zu denen gehören, die dem Herrn in Freude und Glück entgegenziehen dürfen als ihrem Erretter und Befreier. Diese Bereitwilligkeit, heute zur Vorbereitung auf den letzten Advent auf Gottes Wort zu hören, heißt für den Apostel Paulus "den Herrn Jesu Christi anziehen." Er weist dann auch darauf hin, daß die Menschen, die auf Gottes Wort hören, selbstverständlich auf dieser Erde so wandeln, daß sie sich vor Jesus Christus nicht zu schämen brauchen. Von Christen im Advent, die Gottes Wort hören, kann es nicht und darf es nicht heißen, ": daß sie fressen und saufen, daß sie in Unzucht leben und mit anderen Menschen sich streiten und zanken." Ach, daß wir es alle in dieser Adventszeit des Kirchenjahres lernten, uns auf den letzten Advent, auf die Wiederkunft Jesu Christi, vorzubereiten, indem wir alle Tage unseres Lebens auf Gottes Wort hören und auch darnach leben.
|
|