-1-Kirchenjahr bis Weihnachten 003 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:04/12/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: La Providencia, 18-12-1960 Hernandarias, 18-12-1960 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1. Advent | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Sacharja 9, 9 | | |
Skopus: Die dreifache Erfüllung der Verheißung | | -1-Kirchenjahr bis Weihnachten 3 Sacharja 9, 9 "Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin." Dieses Wort des Propheten Sacharja ist uns sicherlich sehr gut bekannt, gerade in der Advents- und Weihnachtszeit hören wir es immerwieder. Es ist ja auch einer drer schönsten Adventsverheißungen, die wir haben. Damals vor vielen tausend Jahren durfte der Prophet Sacharja diese Botschaft dem alten Volk Gottes, dem Volk Israel, verkündigen: "Siehe, dein König kommt zu dir!" Das war eine ungeheure Nachricht, denn das Volk befand sich weit weg von der Heimat in der babylonischen Gefangenschaft. Das Königtum des Volkes war ausgerottet und damit eine glückliche Zukunft, nach der es sich doch so sehnte, ausgeschlossen und unmöglich. Viele Glieder des alten Volkes Gottes hatten sich bereits mit den Familien der heidnischen Babylonier vereinigt und folgten heidnischen Götzen. Viele Jahrzehnte waren so ohne Hoffnung über die Kinder Gottes in der Gefangenschaft dahingegangen, ohne irgendeine Änderung ihrer notvollen Lage. Besonders notvoll war es für viele verantwortliche Männer, daß ihnen der Ort genommen war, da sie Gott haben anbeten können, da sie ihre ganze Not zu ihm hatten hinausschreien können, der Tempel in Jerusalem. Aber mit der Ankündigung des neuen Königs geht wieder die helle Sonne der Hoffnung und der Freude über die Gefangenen auf. Ein neuer König?! Was kann das anders bedeuten als daß das alte Volk Gottes geachtet und geschätzt zu neuem Glanz sich wieder erhebt. Was macht es schon aus, daß dieser König noch nicht mit dem Glanz umgeben ist, der mit einem König immer verbunden ist. Er ist ist der verzweifelten Situation der Gefangenen in Babylon angepaßt: "..... arm und reitet auf dem Tiere armer Leute, dem Esel." Ist erst der König da, von Gott gesandt, dann wird er nicht nur sein Königtum zur vollen Blüte beringen, sondern auch mit ihm das ganze Volk. Wichtig ist vor allen Dingen, daß er ein offenes Ohr und offene Augen und vor allen Dingen ein offenes Herz für die Nöte und Sorgen seiner Untertanen hat, die so viele Jahre ihres Lebens haben leiden müssen. Mit welch einer Freude und Begeisterung werden die Kinder Gottes auf diese Botschaft des Propheten Sacharja in der Gefangenschaft Babylons geantwortet haben?!: "Aber du, Zion, freue dich sehr und du, Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin." Und nun müssen wir fragen, ob dieses Wort des Propheten, das er vor so vielen Jahren einmal verkündigt hatte, auch in Erfüllung gegangen oder ob es nur ein leeres Wort geblieben ist. Wenn wir hier von einer Erfüllung sprechen wollen, dann müssen wir von einer dreifachen Erfüllung sprechen, die damals geschehen ist, und zwar dadurch, daß Gott den Mann sandte, der in aller Schwachheit wirklich das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft zurückführte in das Land der Väter, zu der Stadt ihrer Anbetung. Dieser Mann war NEHEMIA. Aber viele Hoffnungen um diesen Mann, die mit der Verheißung verknüpft und verbunden waren, blieben unbefriedigt, wurden nicht erfüllt mit Nehemia. Und dann wurde den Kindern Israels die Erkenntnis geschenkt, daß diese Verheißung durch Nehemia hinweist auf einen anderen, der wirklich und wahrhaftig der von Gott gesandte König ist, der in der Tat in seiner Armut doch der eine und wahre König ist: JESUS CHRISTUS. Diese Erfüllung in Jesus Christus ist die, die diese Verheißung von Anfang an gemeint hat. Als er, Jesus von Nazareth, auf einem Esel reitend, dem Tiere armer Leute, durch das Stadttor von Jerusalem einzog, da jubelte das ganze Volk: "Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn: Hosianna in der Höhe!" Da ging die Verheißung des Sacharja in Erfüllung. In einer einzzigartigen Verbindung von Königsein und Armut zeigt sich das Besondere an diesem König. Gerade dadurch, daß er den Weg der Armut ging und in dem er sich der Notleidenden und Hilfesuchenden annahm, erweist er sich als der wahre König Gottes. Wir wissen, daß dieser Jesus Christus nach der Zeit seiner Niedrigkeit und Armurt, nach seinem Leiden und Sterben, nicht nur der König des Volkes Israels blieb, sondern zum Herrn und König über Himmel und Erde eingesetzt wurde. Am Himmelfahrtstage feiern wir das Thronbesteigungsfest des Königs Jesus Christus. Dieses wahre Königsein Jesu Christi wird heute allerdings nur anerkannt und gesehen von Menschen, die an ihn glauben und sich zu ihm bekennen. Dieses Königsein Jesu Christi ist vor der Welt noch nicht zu beweisen. Menschen des Unglaubens können ihn als König noch nicht erkennen, es kommt aber der Tag, da er als der eine und wahre König von allen Menschen anerkannt, gehuldigt und verehrt wird. Das ist ja das, was in unserem bekannten Lied zum Ausdruck kommt: "Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr, gilt kein anderer Name, heut und ewig. Amen. In des Jüngsten Tages Licht, wenn alle Welt zusammenbricht, wird zu Christi Füßen jeder bekennen müssen: Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr, gilt kein anderer Name, heut und ewig. Amen." Auf dieses Sichtbarmachen der Königsherrschaft Jesu Christi vor aller Welt warten wir noch. Auf diesen Tag gehen wir zu, da vor diesem König alle Welt, jedermann, die Knie wird beugen müssen, um ihm allein die Ehre zu geben, und zwar entweder in Zorn und Wut und zähneknirschend oder in Liebe und Verehrung und Anbetung, Darum können und müssen wir sagen, daß diese Adventsverheißung in 2-facher Weise bereits in Erfüllung gegangen ist, daß aber das Sichtbarwerden der vollen Königsherrschaft Jesu Christi vor aller Welt noch aussteht. Darauf warten wir noch, daß es sich erfüllt. In dieser Weise bleibt das Wort des Propheten Sacharja als eine Verheißung für uns noch bestehen: "Freue dich und jauchze, du Volk Gottes, denn siehe, dein König kommt zu dir!" Dieses Wort in der Adventszeit heute bedeutet also, einmal zurückzublicken auf die Erfüllung in Jesus Christus, die begann im Rancho zu Bethlehem. Wir denken da besonders an das Christfest. Zum anderen bedeutet es aber auch, sich vorzubereiten auf die noch ausstehende Erfüllung dieser Verheißung, da Jesus Christus noch einmal auf diese Erde wiederkommen wird, um sein Reich des Friedens und der Freude und der Liebe unter uns Menschen aufzurichten, um als Herr und König Himmels und der Erden in aller Pracht und Herrlichkeit, ausgerüstet mit Volllmacht und Macht und Gewalt vor uns Menschen zu erscheinen. Wenn wir das bedenken, recht bedenken, daß unser Heiland, an den wir glauben, solch ein gewaltiger Herr und König ist und der uns liebt und wir sein Eigentum sind, dann kann es eigentlich nicht anders sein, als daß wir heute schon ganz fröhlioch werden über diese große Liebe, die Gott uns in seinem Sohn Jesus Christus geschenkt hat.
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