Studentenpfarrer | Exposición, Nº 120 | Lugar/Ort:Crespo | Fecha/Datum:1985 | | Resumen/Skopus: Kurzer Bericht über die Arbeit der ratenden und seelsorgerlichen Begleitung unserer Theologiestudenten an der Evgl. Fakultät, in spanischer Sprache gehalten auf der Gesamtpfarrkonferenza 1985 in Crespo/ER. 11-10-85
| | Kurzer Bericht über die Arbeit der ratenden und seelsorgerlichen Begleitung unserer Theologiestudenten an der Evgl. Fakultät. Seit 3 Jahren versehe ich diese Arbeit, berufen von den Studenten selbst. In der ersten Zeit hatte ich eine gewisse Sorge, daß ich als ein älterer Mensch die Sorgen und Probleme der jungen Generation nicht verstehe oder daß ich nicht als solcher akzeptiert werde. Diese Sorge ist glücklicherweise bald vergangen. Ich verstehe meinen Dienst weder als Dienst eines Funktionärs der Kirche noch eines der Fakultät. Das gibt mir eine größere Freiheit für alle Gespräche und den Studenten eine größere Vertrauensbasis. Ich persönlich als Mensch und als Christ stehe den Studenten zur Verfügung. Da ich die, die zur Fakultät gekommen sind, nicht mehr als Schüler ansehe, sondern als Erwachsene, die bereits eine wichtige Entscheidung gefällt haben, zwinge ich ihnen meine Gespräche nicht auf und bin bereit, sie auf eine gelegenere Zeit zu verschieben und solange zu warten, bis ein neuer Kontakt gewünscht wird. Selbstverständlich habe ich einen Plan, nach dem ich meine Besuche auf den Zimmern in der Fakultät mache. Allerdings frage ich nicht viel nach der Erfüllung dieses Planes, weil ja auch das vorkommt, daß ein Gespräch die ganze vorgesehene Zeit in Anspruch nimmt. Zur Sprache bei den Gesprächen kommt einfach alles, Persönliches, Theologisches und auch Fragen des Glaubens. Ebenfalls bringt das Leben im Internat viele Fragen und Probleme mit sich. Bei allen Gesprächen ist das aufmerksame und verstehende Hören sehr wichtig. In allen Fragen, besonders Entscheidungsfragen, versuche ich nicht meine Antworten aufzudrängen, sondern zu helfen, daß der Betreffende selbst seine eigene Entscheidung findet. Wenn ich auf Personen und Stellen hinweise, die sie besonders als Hilfe in Anspruch nehmen können, vermittle ich diese Hilfe nicht selbst, sondern halte es für richtig, daß sie diesen Weg selbst gehen müssen. Gefundene wichtige Entscheidungen finden meine volle Unterstützung. Mir steht für diesen Dienst der Mittwochnachmittag zur Verfügung. Ich halte diese Regelung für ausreichend, da es bekannt ist, daß ich in dringenden und notwendigen Fällen telefonisch zu erreichen und zu einem Besuch außer der Reihe immer bereit bin. Leider ist dieser mein Dienst für die im Internat wohnenden Studen angemessen, nicht für die außerhalb Wohnenden, wenn es auch hier und da gelingt, den einen oder die anderen zwischen den Vorlesungen kurz zu sprechen. Es wäre daran zu denken, daß die außerhalb Wohnenden in einer anderen Weise die Möglichkeit eines Gespräches mit einer Person des Vertrauens finden würden. Daran müßte man auch besonders denken, wenn das Internat für unsere Studenten nicht mehr in Frage kommen sollte. Karl Schwittay Kurzer Bericht, gehalten in spanischer Sprache auf der Gesamtpfarrkonferenz in Crespo ER am 11-10-1985, spanischer Text vorhanden.
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