Der Weg unserer Evgl. Kirche in den nächsten (5) Jahren. | Vortrag Nº 073 | Lugar/Ort:Lucas González ER | Fecha/Datum:1970 | | Resumen/Skopus: Vortrag auf der Entre Ríos-Vrertretertagung Sept. 1970 in Lucas González mit dem vollen Titel:
"Der Weg unserer Evgl. Kirche am La Plata in den nächsten (5) Jahren, unter besonderer Berücksichtigung unseres Gebietes Entre Ríos = ökumenischer Aspekt."
Die Tagung steht unter:
"Wir sollen wir uns auf die Zukunft vorbereiten?
Der Vortrag liegt auch spanisch vor. | | Der Weg unserer Evgl. Kirche am La Plata in den nächsten 5 Jahren. Wenn wir uns auf dieser Vertretertagung mit dem Thema des Weges unserer Evgl. Kirche am La Plata in die Zukunft beschäftigen, dann setzen wir voraus, daß wir bereit sind, in der Übergangszeit auf diese Zukunft hin zu leben, daß für uns die Zukunft bereits begonnen hat. Wir werden im Laufe dieser Tage die verschiedenen Aspekte dieser bereits begonnenen Zukunft besprechen. In meinen Ausführungen geht es darum zu erkennen, daß das Miteinander mit den anderen Kirchen und ihren Gemeinden sich nicht nur ändern soll, sondern daß es sich bereits schon verändert hat. Um das Verhältnis zu den anderen Kirchen mit ihren Gemeinden geht es bei dem ökumenischen Aspekt. Schon seit mehr als 5o Jahren wächst die Erkenntnis in der Christenheit der Welt, daß alle Kirchen zusammen, nicht nur jede für sich, die eine heilige christliche Kirche bilden, die unser Herr Jesus Christus gewollt und gegründet hat und an die wir als Christen glauben. In der Einheit nur dieser EINEN Kirche können wir die Aufgaben, die wir im Namen unseres Herrn tun sollen, ausführen. Normalerweise kann man heute sagen, daß die Zeit des Gegeneinanders vorbei ist, aber das Ziel muß sein, zu einem gesegneten Miteinander bis hin zu einer einzigen evangelischen oder sogar einer einzigen christlichen Kirche zu kommen. Wir sind von diesen beiden letzten Zielen noch weit entfernt. Allerdings hat in dieser Hinsicht die Zukunft bereits auch schon begonnen. Wir als Evangelische Kirche am La Plata gehören seit Jahren als einzigste Kirche in Argentinien zum ÖKUMENISCHEN RAT. Durch die Mitarbeit und Zusammenarbeit in der Luth. Fakultät José C. Paz und der Evang. Fakultät Camacuá und in der Arg. Föderation Evangelischer Kirchen sind wir bereits mit den meisten evangelischen Kirchen am La Plata verbunden. Wir wissen ja auch, daß die Vereinigte Lutherische Kirche offiziell die Missourierkirche und uns zur Bildung einer einzigen lutherischen Kirche am La Plata aufgefordert hat. Dazu kommt jetzt eine erwünschte und geplante Zusammenarbeit mit den Methodisten, der Vereinigten Luth. Kirche, den Reformierten, den Valdensern, den Jüngern Christi und uns, die zum Ziel hat, eine einzige evangelische Kirche am La Plata organisch wachsen zu lassen. Die Tage der CONSULTA Anfang August dieses Jahres in San Miguel waren sehr ermutigend. Zu dieser Zusammenarbeit sollen auf unsere Bitte hin auch die Missourier und die Kongregationalen eingeladen werden. Wir werden ja über diese beiden Initiativen sehr gut von unserer Kirchenleitung informiert. In beiden Fällen wird es sicherlich zunächst erst um Zusammenarbeit in ganz konkreten fällen gehen müssen, wie sie sich aus der Mit- und Zusammenarbeit an den beiden theologischen Fakultäten ergeben hat, und die selbst nun auch bereits auf einem gemeinsamen Weg sind. Wie es aus unserem Gemeindeblatt dieses Monats zu ersehen ist, wird versucht, an verschiedenen Stellen eine gemeinsame Gemeindearbeit mit der Vereinigten Luth. Kirche zu koordinieren. Bei der weitaus größeren Zusammenarbeit mit den verschiedenen konfessionsverwandten Kirchen sollen vorläufig Schwerpunkte gebildet werden, wie gemeinsames diakonisches Werk, publizistisches Zentrum, Gesang- und Gebetbuch, Glaubenszeugnisse. Die Zukunft in ökumenischer Hinsicht hat in der Tat bereits begonnen. Allerdisngs muß das ökumenische Anliegen fest in unseren Gemeinden verankert werden. Alle Bemühungen dürfen nicht nur bei der Kirchenleitung hängen bleiben. Trotz mancher bitterer Erfahrungen in den vergangenen Jahrzehnten, sollten wir alle, auch als Gemeinden von Entre Ríos, ein volles und eindeutiges Ja zur ökumenischen Gegenwart und Zukunft finden. Eines ist klar, die Einheit brauchen wir nicht erst zu schaffen, sondern sie ist schon vorhanden, und zwar darin, daß wir alle den einen Herrn Jesus Christus haben. Wir haben diese Realität im Glauben anzunehmen und uns darnach auszurichten. Wir sollten auch in Entre Ríos mindestens zu einem gut nachbarschaftlichen Verhältnis mit den anderen Denominationen, von Pastor zu Pastor, von Gemeinde zu Gemeinde, kommen, uns gegenseitig besuchen, gemeinsame Veranstaltungen planen, unter Umständen auch zusammenarbeiten, wie zum Beispiel beim Sanatorium in General Ramírez, oder bei Radiosendungen, vielleicht auch Absprachen bei Gemeindeentscheidungen. Bei Pfarrkonferenzen und Entre Ríos-Vertretertagungen sollten zumindest die Ortspfarrer der jeweiligen Denominationen eingeladen werden. Eine gute Sache wäre eine überkonfessionelle Pfarrkonferenz in Entre Ríos zu planen. Niemals sollten wir uns entmutigen lassen. Da wir hier in Entre Ríos es besonders mit den kongregationalen und Missouriergemeinden zu tun haben, ist es zu begrüßen, daß unser Kirchenpräsident im argentinischen Lutherischen Rat Kontakt mit dem Präsident der Missourierkirche hat und jetzt auch versucht, mit dem Superintendenten der kongregationalen Kirche in ein Gespräch zu kommen. Wir sollten im Gespräch mit diesen Gemeinden bezeugen, daß wir hinter diesen Bemühungen der Kirchenleitung stehen. Warum sollten wir nicht einen Vertreter der Nachbarkirche einladen zu einem Informationsgespräch in unserer Gemeinde, in unserer Vertretertagung. Es wäre nicht schlecht, wenn wir persönlich die anderen Kirchen in ihren Sitten und Gebräuchen kennenlernen würden. Es könnte uns frei machen von der Meinung, nur bei uns wäre alles gut und schön. Zur ökumenischen Zukunft gehört es einfach, daß normalerweise unser Dienst als eine evangelische Gemeinde in der spanischen Sprache zu geschehen hat, ohne sie ist ökumenische Zusammenarbeit überhaupt gar nicht denkbar. Um Ökumene, um Einheit, um die eine christliche Kirche sichtbar zu machen, sollten wir keine finanziellen Opfer scheuen. Ich erinnere dabei an das Rundschreiben der Kirchenleitung mit der Frage des finanziellen Beitrags unserer Gemeinden für den Ökumenischen Rat. Überhaupt sollten wir als Vertretertagung und als Gemeinden der Kirchenleitung Mut machen, den Weg der Ökumene, das Wagnis der Einheit, der einen christlichen Kirche weiter zielstrebig zu verfolgen und ihr auf diesem Wege in jeder Weise helfend und fördernd beizustehen. Unsere vielen Aufgaben, die wir als evangelische Christenheit am La Plata auszuführen haben, können wir nur zusammen erfüllen als die eine Kirche Jesu Christi, wie sie Jesus Christus gewollt hat. Während in vieler Hinsicht die römisch-katholische Kirche durchaus mit uns Evangelischen den Weg der einen christlichen Kirche gehen möchte und den Kontakt, das Gespräch und das gutnachbarliche brüderliche Verhältmis sucht und wir in aller Freiheit dieses bejahen können, sehe ich bis heute noch keine Möglichkeiten, mit den Gruppen, die sich wohl auch noch zur Christenheit zählen, aber so stark das Zentrum des christlichen Glaubens verlassen haben wie die Mormonen, die Zeugen Jehovas und auch noch die Adventisten, ein gutnachbarliches Verhältnis zu pflegen, weil dieses Abrücken vom Zentrum immer mit einer fanatischen unduldsamen und sektiererischen Haltung verbunden ist. Konkrete Möglichkeiten aus unserer Sicht: 1. Ein Brief an unsere Gemeinden. 2. Ein Brief an unsere Kirchenleitung. 3. Beschluß über die Zahlung des ökumenischen Beitrags. 4. Einladungen. 5. Gemeinsame Pfarrkonferenz? Karl Schwittay "Der Weg unserer Evgl. Kirche am La Plata in den nächsten 5 Jahren, unter besonderer Berücksichtigung unseres Entre Ríos-Gebietes, auch mit dem ökumenischen Aspekt." -Entre Ríos-Vertretertagung in Lucas González im September 1970.-
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