Was geschieht nach dem Tode? -1. Kor. 15,35 - 38- | Conferencia Nº 009 | Lugar/Ort:Gemeindekreis Unterbarmen | Fecha/Datum:1950 | | Resumen/Skopus: Mai 1950 | | Was geschieht nach dem Tode? 1. Kor.15, 35-38 Durch alle Zeiten hindurch bis auf den heutigen Tag ist die Frage nach dem Tode die entscheidende Frage gewesen. Zwei philosophische Richtungen haben eine grosse Bedeutung erlangt. 1. die materialistische Erklärung por DEMOKRIT und 2. die idealistische Auffassung von Plato 1. Der Mensch stirbt, er ist tot. Er stirbt wie das Vieh. Das Bewusstsein erlischt. Das Leben ist aus. Das ist die Ansicht von vielen von heute. "Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot." Woher stammt diese Ansicht? Sie geht auf Demokrit (noch vor Plato) zurück. Es besteht nach seiner Meinung eine unlösbare Verbindung zwischen Seele und Leib. 2. Der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele. Sie stammt aus der Lehre des Plato, der den Menschen auch sieht in seiner Zweiheit. Der Leib ist das Vergängliche am Menschen. Er ist die minderwertige Materie. Worauf es aber ankommt, ist die Seele. Sie ist das Göttliche am Menschen. Unsere Aufgabe ist es, der Seele auch Macht zu geben über unseren Leib. Der Leib gehört den Lüsten dieser Welt und steht im ständigen Kampf gegen die Seele. Im Tod stirbt der Leib dahin und die Seele kehrt zu ihrem Ursprungsort zurück, d.h. zu Gott zurück. Diese Lehre wurde von der röm.-katholischen Kirche als Grunddogma angenommen. Und von hier aus erklärt es sich, dass die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele auch heute noch unter uns sehr verbreitet ist. -Hier haben auch die beiden Begriffe Asketentum und Ausschweifung ihren Ursprung.- Zu solch einem Glauben bekennt sich Lessing und Goethe. Von daher ist auch die sogenannte Seelenwanderung im Hinduismus zu verstehen. Aber diese Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist nicht die Botschaft der Heiligen Schrift. Damals bewegte die Unsterblichkeitslehre fast alle Völker, nur wenige hatten den materialistischen Standpunkt. Heute ist die Masse der Völker auf der materialistischen Seite und nur wenige glauben an die Unsterblichkeit der Seele, diese sind leider in den meisten Fällen die Christen. Wir halten auf alle Fälle fest, dass der Materialismus Leib und Seele als eine unauflösbare Einheit ansieht und das die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele in jedem Fall von einem Leben nach dem Tode ausgeht. Was ist es nun um die Botschaft der Heiligen Schrift? (Joh.5,28-29 + Offenb.20,12) Wir lesen 1. Korinther 15, 35 - 38: "Aber es könnte jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen, und mit was für einem Leib werden sie kommen? Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht zuvor stirbt. Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein blosses Korn, etwa vom Weizen oder einem anderen Gewächs. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, und zwar jedem Samen seinen eigenen Leib." Was war in Korinth los? Es gab solche Idealisten, die nichts mehr auf den Leib gaben und sie suchten in der Gemeinde Einfluss zu gewinnen. Sie schwebten in transzendenten Höhen und vergassen dabei die Realität des Leibes, dieses Lebens, in der Ehe, in der Gemeinde in der konkreten Liebe zum Nächsten. Und diese Gruppe hat die Gemeinde unruhig gemacht dadurch, dass sie sagte: Ja, Jesus Chriustus mag wohl auferstanden sein, aber wir werden leibhaftig nicht auferstehen. Wir glauben ja an die Unsterblichkeit der Seele. Und da sagt Paulus, dass, wenn wir nicht ganz real auferstehen, dann kann auch Jesus Christus nicht leibhaftig auferstanden sein. Paulus geht hier zuerst mit der materialistischen Auffassung, dass Leib und Seele nicht getrennt werden können. Es gibt keine Unsterblichkeit der Seele und eine Sterblichkeit des Leibes. Er sagt ganz klar: Es ist wahrhaftig so, dass beim Tode der Mensch in seiner Einheit von Leib und Seele stirbt. Nicht nur die Leiblichkeit muss sterben, sondern auch die Seele. Der ganze Mensch geht dem Tode entgegen. Wir gehen wirklich ins Nichts. Was macht nun die biblische Botschaft aus? Was tritt an die Stelle, wofür die Griechen die Unsterblichkeit der Seele behaupteten? Nichts, was im Menschen liegt, sondern einzig und allein dieses EINE: Die Schöpfermacht Gottes! Paulus bringt hier in Vers 37 ein Bild aus der Pflanzenwelt. Das Nichts ist die Voraussetzung zur Neuschöpfung Gottes. Wir fallen im Tode mit unserem ganzen Sein ins Nichts zurück, weil aber auch das Nichts in Gottes Hand liegt, fallen wir als Nichts in Gottes Schoss. Und durch einen neuen Schöpfungsakt werden wir mit einem Auferstehungsleib auferweckt und verherrlicht. Wir brauchen keine Unsterblichkeit der Seele nach Plato um an ein Leben nach dem Tode zu glauben. Entweder ist Gott nicht -- ,dann fällt wirklich jedes Fortleben nach dem Tode fort und das Leben endet in ein Nichts. Oder Gott ist -- -, dann werden wir am Jüngsten Tage zu einem neuen Leben auferweckt. Statt des Wies der Auferweckung können wir fragen: Wozu die Auferstehung? Sie führt uns durch das Gericht hindurch zur ewigen Freude oder zum ewigen Verderben. Und wer ist der einzige Garant dieser Gewissheit?: JESUS CHRISTUS. Vortrag, gehalten von Karl Schwittay, im Mai 195o, in einem Gemeindekreis von Wuppertal-Unterbarmen.
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